25-jähriges Dienstjubiläum

Und täglich bläst der Michel-Türmer

Die beiden Michel Tuermer Josef Thoene (Thöne, 57) im historischen Gewand und Horst Huhn (61) spielen am Freitag (28.07.2017) auf der Aussichtsplattform im Turm der Hauptkirche St. Michaelis in Hamburg Trompete. Die beiden Tuermer feiern am Dienstag (1. August) gemeinsam ihr 25-jaehriges Dienstjubilaeum. Aufgabe der beiden freiberuflichen Michel-Trompeter ist es, vom Turm der Hauptkirche St. Michaelis taeglich einen Choral in alle vier Himmelsrichtungen zu spielen. St. Michaelis ist nach eigenen Angaben die bundesweit einzige Gemeinde, von deren Kirchturm taeglich ein Choral geblasen wird. Erstmals nach 25 Jahren werden die beiden Tuermer an ihrem Jubilaeumstag gemeinsam spielen.
Die beiden Michel Tuermer Josef Thoene (Thöne, 57) im historischen Gewand und Horst Huhn (61) spielen am Freitag (28.07.2017) auf der Aussichtsplattform im Turm der Hauptkirche St. Michaelis in Hamburg Trompete. Die beiden Tuermer feiern am Dienstag (1. August) gemeinsam ihr 25-jaehriges Dienstjubilaeum. Aufgabe der beiden freiberuflichen Michel-Trompeter ist es, vom Turm der Hauptkirche St. Michaelis taeglich einen Choral in alle vier Himmelsrichtungen zu spielen. St. Michaelis ist nach eigenen Angaben die bundesweit einzige Gemeinde, von deren Kirchturm taeglich ein Choral geblasen wird. Erstmals nach 25 Jahren werden die beiden Tuermer an ihrem Jubilaeumstag gemeinsam spielen. © epd-bild/Stephan Wallocha

30. Juli 2017 von Klaus Merhof

Es ist ein tägliches Ritual für die Menschen in der Hamburger Neustadt, um einen Moment innezuhalten. Vom Turm des Michel erklingt ein kleines Trompeten-Stück in alle vier Himmelrichtungen. Seit 25 Jahren wechseln sich Horst Huhn (61) und Josef Thöne (57) als Michel-Türmer ab. Gemeinsam werden sie am Dienstag (1. August) ihr 25-jähriges Dienstjubiläum feiern. Nur einmal musste der Choral ausfallen.

Türmer gibt es in vielen evangelischen Gemeinden. Dass allerdings täglich ein Choral geblasen wird, ist nach Auskunft der Gemeinde bundesweit einmalig. Der Brauch wurde bereits während der Reformation in Hamburg eingeführt und wird im Michel seit mehr als 300 Jahren praktiziert. Schon die erste St. Michaelis-Kirche, die 1661 eingeweiht und 1750 durch einen Brand zerstört wurde, hatte einen Türmer. Bis zum Jahr 1861 war der Trompeten-Choral das Zeichen für die Öffnung und Schließung der Stadttore.

Jeden Tag ist ein anderer Choral zu hören

Heute blasen die Michel-Türmer werktags um 10 Uhr und um 21 Uhr sowie sonntags um 12 Uhr auf dem "Türmerboden", der im siebten Stock des Turms 279 Stufen über dem Eingang liegt. Sie spielen jeweils eine Strophe aus einem der vier Fenster, beginnend in Richtung Osten. Jeden Tag ist ein anderer Choral zu hören. Meist sind es evangelische Kirchenlieder aus dem 16. und 17. Jahrhundert.

Die beiden Türmer kannten sich aus dem Musik-Studium

Horst Huhn kennt St. Michaelis seit Kindertagen. Er ist im Schatten der Hauptkirche aufgewachsen und hat im Knaben- und im Jugendchor gesungen. Horst Thöne wohnte als Student in der Neustadt, und beide kannten sich vom Musikstudium her. Schon beim Vorgänger Hans-Heinrich Fiedler hatten sie ausgeholfen. Als die Stelle 1992 frei wurde, beschlossen beide, das Türmer-Amt gemeinsam zu übernehmen.

Gute Organisation vonnöten

Ihre Dienstpläne müssen sie exakt aufeinander abstimmen. Für Notfälle stehen Aushilfen bereit. Horst Huhn ist freiberuflicher Musiklehrer und als Konzert-Trompeter auf Tournee im In- und Ausland gewesen. Josef Thöne ist Lehrer an der Jugendmusikschule und leitet seit 22 Jahren den Posaunenchor der St. Michaelis-Gemeinde.

Ein musikalischer Segen, der zum Innehalten einlädt

Der Choral sei wie ein "täglicher Segen für die Stadt", sagt Michael Kutz, Geschäftsführer der Michel-Stiftung. Viele Menschen in der Umgebung würden dann kurz verharren und zuhören. Es sei für viele offenbar ein Zeichen, dass es "mehr gibt zwischen Himmel und Erde" als das Alltagsgeschäft.

Kälte macht den Trompeten zuweilen zu schaffen

Nur ein einziges Mal ist der Choral ausgefallen, erinnert sich Horst Huhn. Da ist er auf dem Weg zur Kirche vom Fahrrad gestürzt und hatte sich die Hand gebrochen. Als in den 90er Jahren der "Türmerboden" saniert werden musste, haben sie auf der Aussichtsplattform gespielt. Einmal habe er einen Choral abbrechen müssen, sagt Josef Thöne, weil bei eisiger Kälte die Trompete eingefroren war. Kälte sei normalerweise nicht schlimm, nur Sturm mache einem Bläser zu schaffen. Thöne: "Man muss dann kräftig gegenhalten." 

Nach 25 Jahren spielen sie wieder zusammen

Zu ihrem Dienstbeginn haben beide Türmer einmal gemeinsam gespielt. Nach 25 Jahren soll dies am Jubiläumstag erstmals wiederholt werden. Der Choral für diesen Tag steht auch schon fest: "Oh, dass ich tausend Zungen hätte".

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