Von Erntekrone bis Festumzug: Feierlichkeiten in der Hansestadt
26. September 2017
Das Erntedankfest in Hamburg beginnt schon am Sonnabend (30. September): Mit der feierlichen Übergabe der Erntekrone in der Hauptkirche St. Petri (Mönckebergstraße).
In der Andacht predigt Bischöfin Kirsten Fehrs. Bereits zum 22. Mal wird die Erntekrone vom Landfrauenverband an die Stadt übergeben. Nach dem Gottesdienst werden die Landfrauen in Tracht Äpfel an die Gottesdienstbesucher überreichen. "Ich bin den Hamburger Landfrauen sehr dankbar, dass sie diesen wunderschönen alten Brauch aufrecht erhalten", sagte Bischöfin Fehrs vor der Feier. In einer Zeit von Klimaveränderungen erinnere die Erntekrone daran, dass auch in Norddeutschland die Ernte nicht selbstverständlich ist.
„Lass den Hungrigen dein Herz finden”
Einen Tag später wird die Bischöfin um 11 Uhr beim Erntedankgottesdienst im Norden Hamburgs auf dem Wohldorfer Hof predigen. Fehrs: „Der Gottesdienst auf dem Bauernhof zeigt, dass der Tisch des Herrn nicht im Jenseits steht, sondern mitten in dieser Welt.”
Die Hauptkirche St. Michaelis feiert das Erntedankfest zudem um 10 Uhr unter dem Motto: „Lass den Hungrigen dein Herz”. Seit mehr als 30 Jahren wird der Michel von der Bäckerinnung mit Erntekrone, Blumen, Obst, Gemüse und Broten festlich geschmückt. Für die Musik sorgen die Liedertafel Harmonie Finkenwärder von 1865 und die Liedertafel "Estetal" Hollenstedt von 1855.
Festumzug in den Vier- und Marschlanden
In den Vier- und Marschlanden organisiert der Förderverein Erntedankfest eine Woche später einen Festumzug, an dem mehr als 60 Unternehmen und Vereine teilnehmen. Bevor die Gemeinde am Sonntag (8. Oktober) die 4,5 Kilometer lange Strecke von der St. Severini-Kirche in Kirchwerder bis zum Sülzbrack bewältigt, feiert sie um 10.30 Uhr einen Gottesdienst. Auf der Kanzel wird der frühere katholische Weihbischof Hans-Jochen Jaschke sprechen. Für die Vier- und Marschlanden sei Erntedank wichtig, sagte Gemeindepastor Gottfried Lungfiel. "Viele leben im Kontakt mit der Natur." Die Menschen würden sich über den Ertrag freuen und leiden, wenn er ausbleibt.