Geplante Sanierungen

Wie geht es weiter mit den Eiderstedter Kirchen?

Die St.-Nikolai-Kirche in Kotzenbüll ist eine der 16 Kirchen auf der Nordsee-Halbinsel Eiderstedt, die saniert werden müssten.
Die St.-Nikolai-Kirche in Kotzenbüll ist eine der 16 Kirchen auf der Nordsee-Halbinsel Eiderstedt, die saniert werden müssten.© ES01/, CC-BY-SA-3.0/Wikimedia Commons

19. März 2018 von Nadine Heggen, Lena Modrow

Auf der Nordsee-Halbinsel Eiderstedt (Kreis Nordfriesland) liegen 18 historische Dorfkirchen so nah beieinander wie sonst nirgends in Deutschland. Doch vielen von ihnen droht der Verfall; sie müssen schnellstmöglich saniert werden. Wie das geschafft werden kann, ist ein großes Thema im Kirchenkreis – und beschäftigt am 23. März auch den Landtag.

Denn der SSW hat einen Antrag gestellt, die Sanierung der insgesamt 16 Kirchen zu unterstützen. "Es handelt sich dort um ein einzigartiges Kulturgut, dem fühlen wir uns verpflichtet", erklärt SSW-Pressesprecher Per Dittrich.

Die Hälfte der geplanten Kosten ist gesichert

Der Kirchenkreis rechnet mit 18,7 Millionen Euro für die Instandsetzung der Kirchen. Die Hälfte der Summe ist zwar gesichert, denn der Bund will sich mit 9,35 Millionen Euro beteiligen. Rund 305.000 Euro sollen die Kirchengemeinden aus eigener Tasche zahlen, 1,5 Millionen Euro durch Spenden eingeworben werden - dafür gibt es unter anderem die Aktion "Eiderstedter Schutzengel". Bleiben noch 7,5 Millionen Euro, die der Kirchenkreis über ein Darlehen finanzieren müsste.

Die Sanierung der Kirchen ist alternativlos

Dem hat die Kirchenkreissynode zwar schon zugestimmt - aber die Verweigerung von Landesmitteln würde den Kirchenkreis dennoch vor große Probleme stellen. "Das Darlehen würde unseren kleinen Kirchenkreis über Jahrzehnte belasten", so Gesamtkoordinator Pastor Ralf Pehmöller.

Die Sanierung der Kirchen ist allerdings alternativlos und soll im Herbst beginnen. So sind besonders Baumaßnahmen bezüglich der Statik, aber auch die Beseitigung von Feuchtigkeitsschäden in Mauerwerken und von Schädlingen fällig. Fugen müssten nachgearbeitet und Schäden an Schieferdächern und Fenstern beseitigt werden. "Ohne die Baumaßnahmen würden viele Kirchen kontrolliert verfallen", sagt der Pastor.

Gewölbe müssen gerettet werden

Ein großes Sorgenkind ist etwa die Kirche St. Pankratius in Oldensworth, die voraussichtlich als erste saniert wird. Denn: Das Gewölbe droht einzustürzen. Auch die St. Nikolai-Kirche in Kotzenbüll ist einsturzgefährdet. Ein Holzgerüst stützt die Dachbalken. Risse ziehen sich durch die Mauern, und der Turm löst sich vom Kirchenschiff. Mit 3,7 Millionen Euro steht hier die teuerste Sanierung an. Darin enthalten ist auch die Restaurierung der historischen Färberorgel mit Originalpfeifen aus dem 16. Jahrhundert.

Bis 2024 sollen alle Sanierungen beendet sein

Auch die St. Martin-Kirche in Osterhever ist stark beschädigt. Um Schimmelbildung vorzubeugen, werden die feuchten Mauern regelmäßig mit einem Ventilator getrocknet. Das Kirchendach aus englischem Schiefer löst sich zunehmend vom Dachstuhl. Ähnlich schlecht bestellt ist es um die kleine Poppenbüller Dorfkirche St. Johannis. Im Jahr 2024 sollen alle Sanierungen beendet werden.

Wichtige Touristenattraktionen im Norden

Die einzigen Kirchen auf Eiderstedt, die nicht saniert werden müssen, sind die 1960 erneuerte St. Nikolai-Kirche in St. Peter-Ording und die gut erhaltene St. Martin-Kirche in Vollerwiek. Die Kirchen auf der Halbinsel zählen heute zu den wichtigsten Touristenattraktionen im Norden.

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