Wie gestaltet Kirche Erinnerungskultur?
24. Mai 2019
"Es muss auch mal Schluss sein!?" - so ist das 6. Forum "Kirche und Rechtsextremismus im Norden" überschrieben, das sich mit Geschichtspolitik und Identitätskonstruktionen durch Kirche beschäftigt. Am 25. und 26. Juni findet es in der Gedenkstätte Lutherkirche Lübeck statt.
Der Umgang mit und die Interpretation von Geschichte hat immer Auswirkungen auf Kirche und Theologie. Das 6. Forum “Kirche und Rechtsextremismus im Norden“ widmet sich daher in diesem Jahr der aktuellen Auseinandersetzung mit der deutschen Vergangenheit in unseren Kirchen mit ihren vielen Orten des Erinnerns.
In vielen Kirchen und auf Friedhöfen befinden sich Denkmäler und Gedenktafeln - der Umgang damit ist nicht immer einfach.
Deutung geschichtlicher Ereignisse ist auch eine politische Positionierung
Das Verhältnis zu Erinnerungsorten und Gedenktagen ist Ausdruck des historischen Bewusstseins und spiegelt sich in gegenwärtigen politischen Vorgängen und Debatten wieder. Die aktuellen Auseinandersetzungen um die Bewertung der NS-Diktatur, der Streit um die Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit oder die Einordnung der Novemberrevolution von 1918 zeigen, dass die Deutung geschichtlicher Ereignisse auch eine politische Positionierung ist.
Wie ist die kirchliche Erinnerungskultur gestaltet?
Daher stehen beim Forum folgende Fragen im Mittelpunkt: Welche Geschichte und welche Deutungsmuster finden sich in kirchlicher Erinnerungskultur wieder - und wie werden diese konkret ausgestaltet? Und: Wie kann eine zeitgemäße Erinnerungskultur gegen Populismus und Menschenfeindlichkeit wirken?
Diskussion und Vorträge
Dazu diskutieren und referieren Historiker und Theologen, darunter unter anderem Stephan Linck, Studienleiter für Gedenkstättenarbeit und Erinnerungskultur an der Evangelischen Akademie der Nordkirche, Prof. Dr. Tim Lorentzen vom Institut für Neuere Kirchengeschichte der Universität Kiel sowie Dr. Antje Heling-Grewolls, Referentin für Kunst- und Kulturgut in der Nordkirche.