„Gott legt uns seine Liebe zu Füßen – Weihnachtsbotschaft weckt Hoffnung auf eine veränderbare Welt“

Wort zum Christfest 2019 von Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt

Kristina Kühnbaum-Schmidt, Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland
Kristina Kühnbaum-Schmidt, Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland © Marcelo Hernandez/Nordkirche

24. Dezember 2019 von Maren Warnecke

Schwerin. In ihrer Weihnachtsbotschaft 2019 betont Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt, Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), die Aktualität der Weihnachtsbotschaft in einer gefährdeten Welt: „Gott gibt die Welt nicht verloren. Sondern kommt als ein Kind in unsere zerbrechliche, gefährdete Welt – und legt uns seine Liebe zu Füßen. Bringt im Christuskind eine neue Lebensweise zur Welt, die sich an Liebe und Barmherzigkeit orientiert und daran, alles Leben auf dieser Erde zu behüten und zu bewahren.“ Die Weihnachtsbotschaft schenke Hoffnung, so die Landesbischöfin: „Dass es Liebe gibt – mehr, als du meinst. Dass Barmherzigkeit möglich ist – mehr, als du denkst. Dass es Möglichkeiten zum Frieden gibt – mehr, als du annimmst.“ So wachse „Vertrauen, dass wir so dringend brauchen für unser Zusammenleben und für die Gestaltung unserer Zukunft“.

Weihnachtsbotschaft 2019 von Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt im Wortlaut

„Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef,
dazu das Kind in der Krippe liegend.“ (Lukas 2,16)

Mama, Mama – ich bin ein Engel!“ Ich sehe meine Tochter noch vor mir – damals im Kindergartenalter, als sie mir aufgeregt entgegen lief. Begeistert darüber, dass sie im Krippenspiel am Heiligen Abend einen Engel spielen würde.

Auch in diesem Jahr werden am Heiligen Abend in vielen Kirchen Krippenspiele aufgeführt. Sie erzählen von der Geburt des Christuskindes in Bethlehem. Kinder aus der Nachbarschaft führen sie auf. Daran wird deutlich: Es geht nicht um ein Märchen aus alter Zeit. Sondern es geht um etwas, das hier und heute, für uns, geschieht und das mitten unter uns stattfindet: Mitten in unserer Welt, die wir lieben und zerstören. Mitten unter uns Menschen, die liebevoll, aber auch furchterregend sein können. Mitten in unserem Leben, das wunderschön und zerbrechlich zugleich ist.

Mich bewegt in diesen Tagen, wie es mit unserer Welt, mit uns Menschen, mit Europa, mit dem Zusammenleben in unserem Land weitergeht. Ich fürchte die Konsequenzen unseres Nicht-Handelns und der Gleichgültigkeit im Blick auf den Klimawandel. Ich bin fassungslos, wie viel Hass und Hetze Menschen entgegenschlägt, die als „anders“ ausgegrenzt werden – „anders“ aufgrund ihres Geburtsortes, ihrer Religion, ihrer Sexualität, ihrer politischen Meinung. Könnte unsere Welt verloren gehen – verloren in Gleichgültigkeit, Hass und Gewalt?

Die Weihnachtsbotschaft hält dagegen: Gott gibt die Welt nicht verloren. Sondern kommt als ein Kind in unsere zerbrechliche, gefährdete Welt – und legt uns seine Liebe zu Füßen. Bringt im Christuskind eine neue Lebensweise zur Welt. Eine Lebensweise, die sich an Liebe und Barmherzigkeit orientiert und daran, alles Leben auf dieser Erde zu behüten und zu bewahren. Das zur Welt kommende Christuskind weckt Hoffnung: Dass es Liebe gibt – mehr, als du meinst. Dass Barmherzigkeit möglich ist – mehr, als du denkst. Dass es Möglichkeiten zum Frieden gibt – mehr, als du annimmst.

Die Weihnachtsbotschaft schenkt Vertrauen darauf, dass der Lauf der Welt nicht alternativlos ist. Dieses Vertrauen geben wir weiter, wenn wir einander einladen und mit Aufmerksamkeit beschenken. Wir geben es weiter, wenn wir unsere Herzen und Hände öffnen für die, die Hilfe und Nähe brauchen: Kranke, Trauernde, sozial Benachteiligte im eigenen Land, Einsame oder einfach die Leute von nebenan. Wir geben es weiter, wenn wir Geflüchteten helfen und sie unser Land als Ort der Mitmenschlichkeit erfahren. Wir geben es weiter, wenn wir in verschiedenen Glaubenstraditionen und Religionen friedlich zusammenleben.

So wächst Vertrauen unter uns – Vertrauen, dass wir so dringend brauchen für unser Zusammenleben und für die Gestaltung unserer Zukunft. Vertrauen darauf, dass die Welt sich zu mehr Liebe und Barmherzigkeit ändern kann, dass auch wir selbst uns ändern können.
Unser weihnachtliches Hoffen und Beten, unser Singen, Sagen und Tun sind nicht vergeblich, denn Christus steht dafür ein. Mit seinem Leben.
Frohe, friedliche und gesegnete Weihnachten! 

Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt, Schwerin

Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt predigt am 1. Weihnachtsfeiertag, 25. Dezember 2019, um 10 Uhr im Dom zu Schwerin.

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