Kirchensanierung

Zwei Hamburger Kirchen werden aufwendig restauriert

Großprojekt: Die Hamburger Hauptkirche St. Jacobi wird ab dem kommenden Jahr saniert. Sie ist durch den Straßenverkehr in Mitleidenschaft gezogen.
Großprojekt: Die Hamburger Hauptkirche St. Jacobi wird ab dem kommenden Jahr saniert. Sie ist durch den Straßenverkehr in Mitleidenschaft gezogen. © Luis, Fotolia

27. November 2020

Es wird eine der größten Kirchenbaustellen Deutschlands: Mit mehr als 40 Millionen Euro soll die Hauptkirche St. Jacobi in der Hamburger Hafencity saniert werden. Geschätzte Bauzeit: zehn Jahre. Ebenso soll auch die Fischmarkt-Kirche St. Trinitatis in Altona überholt werden.

Baubeginn ist für die St. Jacobi Kirche im kommenden Jahr. Die Kosten teilen sich der Bund und die Hamburg je zur Hälfte. Außerdem werde Hamburg 1,5 Millionen Euro aus diesem Budget für einen frühen Planungsbeginn vorziehen, sagte Finanzsenator Andreas Dressel. 

Der Turm leidet unter dem Straßenverkehr

Vor allem das Mauerwerk muss erneuert werden. In den Kirchenmauern sind über die Jahre zahlreiche Risse entstanden, einige Backsteine sind bereits abgebrochen. Insbesondere der Schwerlastverkehr würde dem Bau zusetzen, sagte Hauptpastorin Astrid Kleist. Das Gebäude sei in steter Bewegung, St. Jacobi habe einen "Puddingturm".

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Bischöfin Kirsten Fehrs zeigt beim Pressetermin zum Sanierungsstart, wie der Innenraum der Hamburger Hauptkirche St. Jacobi gestaltet ist. Die Kirche sei ein Kleinod für mittelalterliche und frühneuzeitliche Kunst, so die Bischöfin. © Thomas Krätzig

Auch im Innenraum sind umfassende Baumaßnahmen notwendig. Zudem soll die Kemper-Orgel erneuert und das Gemeindehaus barrierefrei gestaltet werden. Mit der Sanierung wolle sich die Kirche auch stärker für die Stadt öffnen, sagte Kleist. "Wir wollen nicht der Geheimtipp bleiben."

Bis heute eine Kirche für Bedürftige 

Bezirksamtsleiter Falko Droßmann erinnerte daran, dass St. Jacobi im Mittelalter die Armen- und Pilgerkirche vor den Toren der Stadt gewesen sei. Der soziale Gedanke präge die Gemeindearbeit bis heute. Der Runde Tisch zum Umgang mit Obdachlosigkeit in der City sei vorbildlich.

Die geplante Verlegung des Busverkehrs aus der Mönckebergstraße in die parallele Steinstraße werde zu einer Veränderung des Fußgängerverkehrs in der City führen. Die St. Jacobi-Kirche, die zwischen beiden Straßen liegt, könne davon profitieren. 

Bischöfin Kirsten Fehrs erinnerte daran, dass St. Jacobi "ein Kleinod" für mittelalterliche und frühneuzeitliche Kunst sei. Seit mehr als 20 Jahren betreibt die Hauptkirche gemeinsam mit dem Denkmalschutzamt die Denkmalwerkstatt. In ihrem jetzigen Zustand ist sie erst seit Anfang der 60er Jahre: Im zweiten Weltkrieg wurde sie komplett zerstört, der Wiederaufbau wurde erst 1962 abgeschlossen.  

Sanierung von St. Trinitatis in den Startlöchern

Durch den Krieg stark beschädigt wurde ebenso die Fischmarkt-Kirche St. Trinitatis in Altona. Auch sie wurde in den 1950er Jahren wieder aufgebaut, allerdings mit einer schlichteren Ausstattung als zuvor. Seitdem haben sich Risse im Mauerwerk des Turms gebildet, außerdem ist eine Erneuerng der Fugen dringend notwendig. Zudem soll die Orgel der Kirche überholt werden und der Innenraum einen barrierefreien Zugang erhalten. Für diese Arbeiten sind nun Bundesmittel freigegeben worden. Insgesamt werden voraussichtlich 5,5 Millionen Euro benötigt. Baubeginn ist wie bei der St. Jacobi Kirche 2021, wahrscheinlich wird die Sanierung bis zum Jahr 2027 andauern. 

Zur Geschichte der Kirchen

Die Kirche St. Jacobi wurde 1255 erstmalig dokumentiert. Sie lag am Pilgerweg von Nordeuropa ins spanische Santiago de Compostela und ist bis heute Hamburgs Pilgerkirche. Im 14. Jahrhundert wurde sie als dreischiffige Backsteinkirche neu erbaut. 1529 wurde Hamburg und damit auch St. Jacobi evangelisch. Stark beschädigt wurde ihre Ausstattung 1813 durch Napoleons Truppen. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie dann komplett zerstört, allerdings gelang die Rettung der wertvolle Arp-Schnitger-Orgel. Mit dem Wiederaufbau erhielt sieden baugleichen Turm wie die Nicolaikirche in Bielefeld.

Die Altonaer Hauptkirche St. Trinitatis wurde 1742/43 eingeweiht, damals noch unter dänischer Regierung. Ihr Turm sollte in der damals zweitgrößten Stadt des dänischen Reiches den Hamburger Türmen Konkurrenz machen. Von der barocken Pracht im Innenraum der Kirche blieb nach dem Zweiten Weltkrieg so gut wie nichts übrig. Zwar wurde die Kirche wiedererrichtet, jedoch in schichterer Ausführung. 

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