Prävention

Zwei Jahre Hamburger Diakonie-Projekt "FairLove"

Wahre Liebe vortäuschen und so Mädchen und junge Frauen emotional abhängig machen - das ist die Methode sogenannter Loverboys.
Wahre Liebe vortäuschen und so Mädchen und junge Frauen emotional abhängig machen - das ist die Methode sogenannter Loverboys.© istockfoto; knoppper

18. August 2023

Das Projekt "FairLove" der Diakonie Hamburg besteht seit zwei Jahren und hat seit seinem Start im August 2021 insgesamt 80 Betroffene beraten sowie 129 Präventiv- und Informationsveranstaltungen durchgeführt. Darüber hinaus fanden 75 Gespräche mit Fachkräften statt, wie die Diakonie Hamburg mitteilte.

In der Anlaufstelle für Opfer der sogenannten Loverboy-Methode bieten zwei Sozialarbeiterinnen Betroffenen, aber auch Angehörigen, kostenlose und anonyme Beratung. Sie unterstützen beim Ausstieg und vermitteln ins Hilfesystem.

Aufklärung und Hilfe beim Ausstieg

In Aufklärungsworkshops beispielsweise an Schulen oder in Jugendzentren werden Schülerinnen und Schüler für das Thema sensibilisiert.

Was sind Loverboys?

"Loverboys" sind laut Diakonie meist junge Zuhälter, die gezielt häufig noch minderjährige Mädchen auf dem Schulhof oder in sozialen Netzwerken ansprechen. Sie manipulieren ihre Opfer, indem sie mit ihnen zunächst eine angebliche Liebesbeziehung eingehen und die Mädchen so emotional von ihnen abhängig machen. Anschließend zwingen sie sie dann in die Prostitution, häufig mithilfe von Drohungen oder Gewalt.

Die Dunkelziffer sei hoch, da sich viele Betroffene erst gar nicht an die Polizei wenden würden, hieß es aus der Diakonie Hamburg. Die Mädchen würden sich schämen, hätten Angst, fühlten sich schuldig und vertrauten sich daher niemandem an. Häufig dauere es Jahre, bis sie bereit seien, Hilfe anzunehmen.

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