Delegation der Nordkirche zu Gast in Israel und Palästina:

Landesbischof Ulrich: „Bildungsarbeit ist hier aktive Friedensarbeit“

V.l.n.r.: Pastorin Hanna Lehming, Pastor Dirk Schulz, Margrit Semmler (Mitglied der Ersten Kichenleitung), Landesbischof Gerhard Ulrich, Bischof Munib Younan, Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit (Sprengel Mecklenburg und Pommern), Dr. Klaus Schäfer (ZMÖ)
V.l.n.r.: Pastorin Hanna Lehming, Pastor Dirk Schulz, Margrit Semmler (Mitglied der Ersten Kichenleitung), Landesbischof Gerhard Ulrich, Bischof Munib Younan, Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit (Sprengel Mecklenburg und Pommern), Dr. Klaus Schäfer (ZMÖ)© ELCJHL

03. März 2015

Schwerin/Hamburg. „Von den Menschen, die wir in diesem Land getroffen haben, bin ich tief beeindruckt“, erklärte Landesbischof Gerhard Ulrich nach Rückkehr von einer sechstägigen Delegationsreise der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) nach Israel und in die Palästinensischen Gebiete.

Auf dem Programm der Reise standen der Besuch der palästinensischen Partnerkirche (Evangelisch-Lutherische Kirche in Jordanien und im Heiligen Land) und ihres Bischofs Munib Younan, ihren Gemeinden, Schulen und Programmen im palästinensischen Gebiet. Die Delegation besuchte außerdem israelische Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und gewann Einblicke in Programme des christlich-jüdischen Dialogs. Die genannten Projekte werden vom Zentrum für Mission und Ökumene der Nordkirche aktiv unterstützt. Die Delegation führte auch Gespräche mit israelischen und palästinensischen Politikern.

Die Spannungen im Land, Konflikte, Misstrauen und Angst der Menschen seien mit Händen zu greifen, so Landesbischof Ulrich. Die Mauer mitten durch Jerusalem sei in seinen Augen dramatischer Ausdruck dieser Atmosphäre. Seiner Predigt in der lutherischen Gemeinde von Ramallah legte er Verse aus dem Epheserbrief im Neuen Testament zugrunde, in denen es heißt: „Christus ist unser Friede, der (…) den Zaun abgebrochen hat, der dazwischen war, nämlich die Feindschaft.“

Bildung und Versöhnung im Fokus

Beeindruckt zeigte sich Ulrich auch von der Tapferkeit und dem Engagement vieler Menschen auf beiden Seiten: „Unsere Partnerkirche, die Evangelisch-Lutherische Kirche in Jordanien und im Heiligen Land, leistet mit ihren drei Schulen hervorragende Bildungsarbeit.“ Christliche und muslimische Kinder, Jungen und Mädchen, werden in den lutherischen palästinensischen Schulen gemeinsam unterrichtet. Der Lehrplan sieht auch Umwelt- und Friedenserziehung, Kreativität und zivilgesellschaftliches Engagement vor. „Bildungsarbeit ist hier aktive Friedensarbeit“, so Ulrich.

Die Delegation um Landesbischof Ulrich besuchte auch die Initiative „Parents Circle – Families Forum“ (PCFF). In ihr haben sich israelische und palästinensische Familien zusammengeschlossen, die durch die Gewalt zwischen ihren Völkern ein Kind oder einen anderen nahen Familienangehörigen verloren haben. Gemeinsam setzen sie sich in Israel und in den Palästinensischen Gebieten aktiv für Versöhnung, Gewaltlosigkeit und Dialog ein. Landesbischof Ulrich informierte sich unter anderem über das Facebook-Projekt „Crack in the Wall“, das Menschen von beiden Seiten zusammenbringt. Der Palästinenser Mazen Farraj und der Israeli Doubi Schwartz erläuterten Landesbischof Ulrich das Leitmotiv ihrer Versöhnungsarbeit: „Wir müssen uns nicht lieben, aber wir müssen den anderen verstehen.“

Engagement der Nordkirche für Bildung und Versöhnung bestärkt

Engagierte Arbeit mit afrikanischen Flüchtlingen erlebte die Delegation beim Besuch einer israelischen Nichtregierungsorganisation (NGO) in Tel Aviv. Mehr als 15.000 NGOs sind in Israel aktiv; viele von ihnen setzen sich für Menschen- und Bürgerrechte ein.

Die Nordkirchendelegation besuchte auch Michael Goldmann-Gilead, der Konzentrationslager und Todesmärsche überlebt und später als Polizeioffizier einer Sondereinheit Adolf Eichmann bewacht hat. Sein Leben lang sei er mit der Frage beschäftigt, wie ein Mensch zum Unmenschen werden könne, so der 89-Jährige. Auch in diesem Gespräch zeigte sich die grundlegende Bedeutung von Erziehung und Bildung im Blick auf Frieden und Menschlichkeit.

„Die Reise hat unser Engagement als Nordkirche besonders für Bildung und Versöhnung im Nahen Osten ausdrücklich bestärkt“, so das Fazit des Landesbischofs.

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