20 Jahre Verein "Dunkelziffer" gegen Missbrauch
04. Februar 2013
Hamburg. Sein 20-jähriges Bestehen feiert der Hamburger Verein "Dunkelziffer - Hilfe für sexuell missbrauchte Kinder" an diesem Montag, 4. Februar, 12 bis 17.30 Uhr mit einem "Tag der offenen Tür". In Kurzdarstellungen sollen die Projekte des Vereins vorgestellt werden, teilte "Dunkelziffer" mit. Dazu gehört die Beratung und Krisenintervention, die Musiktherapie, die Anlaufstelle für Jungen und die Präventionsarbeit in Kitas und Schulen.
1993 war "Dunkelziffer" von dem Hamburger Journalisten Klaus Meyer-Andersen gemeinsam mit Ärzten, Therapeuten und Lehrern gegründet worden. Meyer-Andersen hatte für das Magazin "Stern" die Serie "Kinderschänder" geschrieben - fortan ließ ihn das Thema nicht mehr los. Durch ihn wurde das Tabuthema "Sexueller Missbrauch und Kinderpornografie" einer breiteren Öffentlichkeit bewusst.
Hilfe mit erfahrenen Anwälten und Therapeuten
Jährlich erreichen "Dunkelziffer" nach eigenen Angaben über 1.500 Hilfsanfragen. Der Verein stellt den Opfern schon vor Erstattung einer Anzeige erfahrene Anwälte zur Seite und übernimmt die Kosten der Erstberatung. Für die Therapien stehen vier Therapeutinnen bereit. Die Präventionsprojekte für Schulen und Kindertagesstätten wenden sich gleichermaßen an Kinder, Eltern und Lehrer und erreichen jährlich 15.000 Betroffene.
Internetschulungen für Polizei und Justizvertreter
Seit 1996 bietet "Dunkelziffer" auch Internetschulungen für Kriminalbeamte, Staatsanwälte und Richter an. Seitdem wurden über 1.500 Teilnehmer für die Bekämpfung von Kinderpornografie im Internet geschult. Der Verein finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Bußgeldzuweisungen. 2006 erhielt "Dunkelziffer" den mit 15.000 Euro dotierten Max-Brauer-Preises der Alfred Toepfer Stiftung.
Tag der offenen Tür: Montag, 4. Februar, 12 bis 17.30 Uhr