Neujahrsbotschaften

2013 – Auf dem Weg der Erneuerung

© iStockphoto / Frank van den Bergh

30. Dezember 2012 von Doreen Gliemann, Christian Meyer, Annette Klinkhardt

Schwerin/ Greifswald. Bischof von Maltzahn und Bischof Abromeit ermuntern in ihren Neujahrsbotschaften dazu, auf Gott zu vertrauen und mutig Verantwortung für das eigene Leben und für Andere zu übernehmen.

Neujahrsbotschaft von Bischof von Maltzahn

Aufbruch aus falschen Sicherheiten legt uns die biblische Losung für das Jahr 2013 nahe: "Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir." (Brief an die Hebräer 13,14)

Die Sicherheiten unseres Lebens sind weniger verlässlich, als sie erscheinen:  Beziehungen, die voller Liebe begannen und auf die Menschen ihre Lebens-Hoffnung setzten, scheitern und zerbrechen. Große Betriebe wie die Stralsunder Volkswerft gehen - trotz voller Auftragsbücher und hoch motivierter Mitarbeiter - in Konkurs. Der Euro, der die deutsche Wirtschaft so beflügelt hat, braucht einen Rettungsschirm nach dem anderen, und griechische Rentner suchen im Abfall nach Essbarem.

Worauf setzen wir unser Vertrauen? Unser Leben, die Sicherheiten, die wir schaffen können, sind vorläufig und zerbrechlich. Das weiß auch die Bibel. Und weiß zugleich auch: Am besten ist unser Leben bei Gott aufgehoben. Das meint nicht Vertröstung auf ein besseres Jenseits, auch nicht, sich stumm zu ergeben in das, was 'ist, wie es ist'.

Es macht vielmehr Mut, bewusst und entschieden heute und hier Verantwortung für das eigene Leben wie für das Anderer zu übernehmen. Es geht schlicht darum, sich verbunden zu wissen und darum verbindlich zu leben: am Gelingen von Beziehungen zu arbeiten und Familien zu stärken - nicht nur, weil der familiäre Zusammenhalt ein kaum zu überschätzendes soziales Netz knüpft, das noch am ehesten auch in Krisenzeiten zu tragen vermag. Es geht schlicht darum, sich für die Schaffung und Erhaltung von Arbeitsplätzen einzusetzen - nicht nur, weil Menschen dadurch ihr Einkommen finden. Es geht schlicht darum, die Europäische Union zu erneuern, ein solidarisches Europa zu schaffen - nicht nur in Währungsfragen, sondern auch im Blick auf soziale Standards und auskömmliche Löhne.

Nichts davon ist einfach, aber aller Mühe wert - nicht nur, weil es vernünftig ist, sondern weil es Gott entspricht. Denn Gott steht ein für Gerechtigkeit, für Zusammenhalt, für ein Leben, das sich von Liebe getragen weiß. Jede dieser Herausforderungen kann in innerer Freiheit annehmen, wer sein Leben bei Gott gut aufgehoben weiß. Er oder sie ist sich dessen gewiss: Die Verhältnisse müssen nicht bleiben, wie sie sind.

Gott ist auf unserer Seite, wenn wir nach Wegen zu Erneuerung in Kirche und Gesellschaft suchen. Und vor allem: Unser Leben erschöpft sich nicht im Hier und Jetzt. Es hat seine Erfüllung noch vor sich, es findet sie in Gott: "... die zukünftige suchen wir." Alle, die noch nicht am Ziel sind, lädt die Kirche Jesu Christi daher ein: unterwegs zu sein als eine Such-Bewegung.

Ein wichtiges Datum, das zu erleben, ist der 1. bis 5. Mai, der Evangelische Kirchentag in Hamburg. Wir Mecklenburgerinnen und Mecklenburger sind als Teil der Nordkirche erstmals Mitgastgeber eines gesamtdeutschen Kirchentags.

Bringen wir unsere Erfahrungen und unsere Hoffnungen mit in dieses Fest des Glaubens. Es ist ja zugleich ein Fest der Begegnung von Menschen, die suchen und darum streiten, was heute und hier an der Zeit und am Ort ist. Machen wir uns auf den Weg der Erneuerung!

Dr. Andreas von Maltzahn
Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern, Sitz Schwerin

 

 

Neujahrsbotschaft von Bischof Abromeit

Die Losung für 2013 ist eine Art Leitvers der Christen für das kommende Jahr: "Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir."

Menschsein bedeutet, ständigen Veränderungen unterworfen zu sein. Viele Menschen sind heute einem häufigen Wechsel der Lebensumstände oder einem Leben in der Fremde ausgesetzt, beispielsweise die Soldaten in Afghanistan. Anstatt eines verlässlichen Arbeitsplatzes erleben Menschen Unsicherheit und Krisen wie derzeit die Werftarbeiter und Zulieferer in Wolgast und Stralsund.

Wir Menschen suchen darum nach etwas, das bleibt, einen Ort, an dem wir zu Hause sind. Allerdings: Diesen Sehnsuchtsort, den Himmel auf Erden können Menschen nicht verwirklichen. Der Versuch, sich in diesem Leben dauerhaft einzurichten, muss fehlschlagen.

Stattdessen gilt es, sein Leben hoffnungsvoll auf die künftige Stadt Gottes hin auszurichten. Daher ist auch die Sterbehilfe ein Irrweg: Wir können jetzt noch nicht haben, was erst für Gottes Stadt versprochen ist, ein Leben ohne Schmerz und Leid.

Jedem Individuum und jedem einzelnen Leben kommt unabhängig von seiner Verfassung eine unendliche Würde zu. Würde hat deswegen nicht die Minimierung des Leidens durch eine gesetzliche Freigabe der assistierten Selbsttötung. Würde hat vielmehr die Begleitung schwer kranker und sterbender Menschen bis zu ihrem Ende.

Dr. Hans-Jürgen Abromeit
Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern, Sitz Greifswald

Bischof Dr. Abromeit predigt am Neujahrstag um 17 Uhr im Greifswalder Dom St. Nikolai beim gemeinsamen Gottesdienst der Altstadtgemeinden

Informationen und Kontakt

<link file:12607 link-download>Neujahrsbotschaft von Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit - Langfassung (pdf)

<link http: www.kirche-mv.de _blank link-extern>www.kirche-mv.de

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