Personalie

Abschied für St. Petri-Hauptpastor Christoph Störmer

Hauptpastor Christoph Störmer wird am Sonntag (1. November, 15 Uhr) offiziell verabschiedet
Hauptpastor Christoph Störmer wird am Sonntag (1. November, 15 Uhr) offiziell verabschiedet© epd-bild / Matthias Rietschel

28. Oktober 2015 von Simone Viere

Hamburg. Mehr als 13 Jahre lang war Christoph Störmer (65) Hauptpastor an Hamburgs City-Kirche St. Petri in der Mönckebergstraße. In seine Amtszeit fallen die umfassende Sanierung von Hamburgs ältester Kirche und der Neubau des Gemeindezentrums. Mit seinem Engagement gegen Atomkraft und Waffenexporte war er auch politisch aktiv. Störmer wird am Sonntag (1. November, 15 Uhr) offiziell verabschiedet. Seine Nachfolgerin ist die Hamburger Ökumene-Pastorin Martina Severin-Kaiser.

Aufgewachsen ist der Lehrersohn in einem hessischen Dorf "unter einer Käseglocke", wie er sagt. Mit 17 Jahren kam er aufs Internat Luisenlund nach Schleswig-Holstein. Sein Vikariat absolvierte er in Hamburg und New York. Dann war er Gemeindepastor in Hamburg-Steilshoop und Altenholz (bei Kiel), ehe er 2001 zum Hauptpastor gewählt wurde.

Seine erste politische Aktion an St. Petri war 1979 eine Besetzung als junger Vikar, um gegen den Betrieb des AKW Brokdorf zu protestieren. Als er 2011 nach dem Reaktor-Unglück von Fukushima ein Anti-Atom-Banner an die Hauptkirche anbringen ließ, vermutete die Polizei, die Kirche sei wieder besetzt worden. Störmer hat als Hauptpastor Tiergottesdienste gefeiert und auch mal einen Leichenwagen geordert, als "Radio Hamburg" einen präparierten Toten der umstrittenen "Körperwelten"-Schau ausstellte.

St. Petri - ein "gastlicher Ort" inmitten der Stadt

Vor allem die Bauarbeiten an St. Petri haben seinen Nerven zugesetzt, räumt er ein. Drei Jahre lang wurden Fenster, Wände und Dach erneuert. Das benachbarte Gemeindehaus wurde abgerissen und ein neues Zentrum mit Kita und Seelsorgezentrum gebaut. Zugleich wurden die Büroräume in die Kirche verlegt. Auch die Nutzung der Kircheneingänge als Pissoir und die vielen Diebstähle hätten ihn oft genervt. Aber St. Petri sei eben die "Alltagskirche" Hamburgs und ein "gastlicher Ort" inmitten der Stadt.

Entspannung findet Störmer beim Joggen. Auch den Marathon hat er schon bewältigt. "Beim Joggen werde ich geerdet." Im April organisierte er einen Staffel-Marathon mit Läufern aus allen Hamburger Partnerstädten. Störmer hält seit 25 Jahren Radio-Andachten im NDR und schreibt gern Bücher. In diesem Jahr sind "Das Christentum in 100 Fragen und Antworten" und "Wie ein rollender Stein" über Bob Dylan erschienen.

Christoph Störmer:  "Balance von Entschleunigung und Engagement"

"Ach, ich werde ganz viel vermissen", bekennt Störmer angesichts des bevorstehenden Abschieds: Morgens ein Lied in der noch leeren Kirche anstimmen oder abends im Dunkeln Saxophon spielen. Aber der Einschnitt sei dennoch "richtig und gut". Im Ruhestand wolle er eine gute Balance von Entschleunigung und Engagement finden. Er wolle Zeit für Literatur und Musik finden, Verwandte und Freunde besuchen. Auch eine Vertretung als Inselpastor könne er sich gut vorstellen. Im nächsten Jahr will er dann von St. Petersburg bis Wladiwostok mit der transsibirischen Eisenbahn unterwegs sein und die Mongolei erkunden.

Größter Wunsch für den Ruhestand ist für den Vater zweier erwachsener Kinder aber ganz privater Natur. Er möchte mit seiner ersten Frau, von der er sich vor zwölf Jahren getrennt hat, wieder in Kontakt kommen, damit die Wunden heilen können. Störmer: "Doch das liegt nicht in meiner Hand allein." 

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