Flucht und Migration

Afrikanische Flüchtlinge demonstrierten vor französischem Generalkonsulat

Libyen-Flüchtlinge in Hamburg (Archivbild)
Libyen-Flüchtlinge in Hamburg (Archivbild)© Simone Viere

18. Juni 2013 von Doreen Gliemann

Hamburg Das französische Generalkonsulat in Hamburg war am Dienstagvormittag das Demo-Ziel einer kleineren Gruppe von Libyen-Flüchtlingen in der Hansestadt. Sie forderten Unterstützung und den Schutz für ihren Aufenthalt in der Europäischen Union, den Verzicht auf Abschiebung und die Umsetzung der Menschenrechte. Rund 80 Menschen beteiligten sich an dem Protest.

"Wir haben alles verloren und Libyen ist ein brennendes Land voller Waffen geworden", heißt es auf einem Flugblatt der Flüchtlinge. Und weiter: "Wir sind jetzt in Europa und wir werden hier bleiben." Frankreich hatte im März 2011 gemeinsam mit Großbritannien, den USA und Kanada mit der Bombardierung des Gaddafi-Regimes in Libyen begonnen. Drei Tage später folgten Luftangriffe unter dem Kommando der NATO. Viele afrikanische Wanderarbeiter, die sich damals in dem Land aufhielten, flüchteten vor dem Krieg.

Nach Angaben des Hamburger Flüchtlingsrats schafften es "einige Hunderttausende", in Nachbarländer wie Tunesien und Ägypten zu fliehen. Etwa 5.700 gelangten über das Mittelmeer in italienische Auffanglager, die jedoch Ende 2012 geschlossen wurden. Bis zu 300 von ihnen strandeten in Hamburg. Seit Ende des Winternotprogramms Mitte April wurden sie obdachlos. 70 bis 80 der Männer fanden Anfang Juni in der St. Pauli-Kirche Nachtquartier.

Humanitäre Nothilfe von Kirche und Diakonie

Kirche und Diakonie verstehen ihr Engagement für die Libyen-Flüchtlinge als "humanitäre Nothilfe". Am vergangenen Wochenende rief Hamburgs Bischöfin Kirsten Fehrs die 171 evangelischen Kirchengemeinden der Stadt zu weiterer Unterstützung und um Spenden auf. "Jeder Mensch hat ein Grundrecht auf Gesundheits- und Basisversorgung sowie Unterbringung", steht auf einem Info-Flyer der Nordkirche. Und: "Auch Jesus war ein Flüchtlingskind."

US-Vizegeneralkonsul besucht St. Pauli-Gemeinde

Hohen Besuch hatte das kirchliche Nothilfe-Quartier in St. Pauli am Montagnachmittag (17. Juni): Robert Stevens, Vizegeneralkonsul des US-Konsulats, informierte sich über die Lage und sprach knapp zwei Stunden mit den Flüchtlingen und Kiez-Seelsorger Sieghard Wilm.

Veranstaltungen
Orte
  • Orte
  • Flensburg
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Flensburg-St. Johannis
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Gertrud zu Flensburg
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Marien zu Flensburg
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Michael in Flensburg
    • Ev.-Luth. St. Nikolai-Kirchengemeinde Flensburg
    • Ev.-Luth. St. Petrigemeinde in Flensburg
  • Hamburg
    • Hauptkirche St. Jacobi
    • Hauptkirche St. Katharinen
    • Hauptkirche St. Michaelis
    • Hauptkirche St. Nikolai
    • Hauptkirche St. Petri
  • Greifswald
    • Ev. Bugenhagengemeinde Greifswald Wieck-Eldena
    • Ev. Christus-Kirchengemeinde Greifswald
    • Ev. Johannes-Kirchengemeinde Greifswald
    • Ev. Kirchengemeinde St. Jacobi Greifswald
    • Ev. Kirchengemeinde St. Marien Greifswald
    • Ev. Kirchengemeinde St. Nikolai Greifswald
  • Kiel
  • Lübeck
    • Dom zu Lübeck
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Aegidien zu Lübeck
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Jakobi Lübeck
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Marien in Lübeck
    • St. Petri zu Lübeck
  • Rostock
    • Ev.-Luth. Innenstadtgemeinde Rostock
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Rostock Heiligen Geist
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Rostock-Evershagen
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Rostock-Lütten Klein
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Johannis Rostock
    • Ev.-Luth. Luther-St.-Andreas-Gemeinde Rostock
    • Kirche Warnemünde
  • Schleswig
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Schleswig
  • Schwerin
    • Ev.-Luth. Domgemeinde Schwerin
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Nikolai Schwerin
    • Ev.-Luth. Petrusgemeinde Schwerin
    • Ev.-Luth. Schloßkirchengemeinde Schwerin

Personen und Institutionen finden

EKD Info-Service

0800 5040 602

Montag bis Freitag von 9-18 Uhr kostenlos erreichbar - außer an bundesweiten Feiertagen

Sexualisierte Gewalt

0800 0220099

Unabhängige Ansprechstelle für Betroffene von sexualisierter Gewalt in der Nordkirche.
Montags 9-11 Uhr und mittwochs 15-17 Uhr. Mehr unter kirche-gegen-sexualisierte-gewalt.de

Telefonseelsorge

0800 1110 111

0800 1110 222

Kostenfrei, bundesweit, täglich, rund um die Uhr. Online telefonseelsorge.de

Zum Anfang der Seite