Gottesdienst zum Hamburger Hafengeburtstag

Ahoi und Amen! Bischöfin Fehrs predigt an Bord der „Gorch Fock“

Hamburgs Bischöfin Kirsten Fehrs beim Gottesdienst an Bord der "Gorch Fock"
Hamburgs Bischöfin Kirsten Fehrs beim Gottesdienst an Bord der "Gorch Fock"© Stephan Wallocha / epd

10. Mai 2015 von Klaus Merhof, Timo Teggatz

Hamburg. Für einen ökumenischen Gottesdienst ist Bischöfin Fehrs an Bord der "Gorch Fock" gekommen. Zu der Veranstaltung beim Hamburger Hafengeburtstag waren Besatzung und Besucher eingeladen. Soladaten würden weiterhin gebraucht – eine „schwere Wirklichkeit dieser Welt“, sagte die Bischöfin.

Krieg darf nach Meinung von Hamburgs Bischöfin Kirsten Fehrs "niemals religiös gerechtfertigt werden". Eine biblische Rechtfertigung von Nationalismus und Militarismus wie noch vor 1945 sei heutzutage "nicht mehr denkbar", sagte Fehrs auf dem Segelschulschiff "Gorch Fock" der Bundesmarine in Hamburg. Anlass für den ökumenischen Bord-Gottesdienst war der 826. Hamburger Hafengeburtstag vom 8. bis 10. Mai.

Die Kirchen in Deutschland hätten nachhaltige Lehren aus den beiden Weltkriegen gezogen. "Sie haben konsequent dem Nationalismus und dem Militarismus abgeschworen, dem auch sie zuvor zu großen Teilen verfallen waren", sagte Fehrs. Das sei ein Lernprozess gewesen, den die ganze Gesellschaft durchmachen musste.

EU-Engagement für Flüchtlinge "viel zu gering"

Auch die Bundeswehr sei daher dem Frieden und der Demokratie verpflichtet. Allerdings gehöre es zu den "schweren Wirklichkeiten dieser Welt", dass Soldaten auch weiterhin gebraucht würden. Als Beispiele nannte die Bischöfin den Schutz von Handelsschiffen vor Piratenüberfällen oder die Begleitung von Schiffen, die auf hoher See syrische Chemiewaffen unbrauchbar machten.

Gut sei ebenfalls, dass sich die Bundesmarine jetzt auch an der Rettung von Flüchtlingen im Mittelmeer beteilige, sagte Fehrs. Sie selbst halte jedoch das europäische Engagement in der Region "nach wie vor für viel zu gering". Wichtig sei, dass die Soldatinnen und Soldaten eingebunden blieben in die Diskussionen, aber auch in die Solidarität der Gesellschaft.

Zu dem Gottesdienst an der Überseebrücke an den Hamburger Landungsbrücken waren die Besatzung des Schiffes "Gorch Fock" und die Besucher des 826. Hafengeburtstags eingeladen. Der katholische Dompropst Franz-Peter Spiza hielt die Liturgie. Beteiligt waren auch Dekan Armin Wenzel vom Evangelischen Militärdekanat Kiel und Militärdekan Monsignore Rainer Schadt vom Katholischen Militärdekanat Kiel.

Woher die "Gorch Fock" ihren Namen bekam

Das Segelschulschiff "Gorch Fock" der deutschen Bundesmarine lief am 23. August 1958 bei der Hamburger Traditionswerft "Blohm + Voss" vom Stapel. Hamburg ist daher die Patenstadt des knapp 90 Meter langen und 12 Meter breiten Dreimasters.  Heimathafen der "Gorch Fock" ist Kiel, wo sie am 17. Dezember 1958 in Dienst gestellt wurde.

Das Schiff mit seiner über 220-köpfigen Besatzung avancierte in den folgenden Jahrzehnten zum "Botschafter Deutschlands" in über 180 Häfen aller Kontinente. Unter vollen Segeln läuft das Schiff 18 Knoten (rund 33 Kilometer pro Stunde), mit Dieselmotor 12 Knoten (22 Kilometer pro Stunde).

Der Name "Gorch Fock" ist ein Pseudonym des deutschen Schriftstellers Johann Wilhelm Kinau (1880-1916) aus Hamburg-Finkenwerder. Er verfasste plattdeutsche Gedichte und Erzählungen und starb bei der Seeschlacht am Skagerrak am 31. Mai 1916.

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