Ausstellung zu Raubkunst zeigt hochkarätige Werke
24. Oktober 2014
Schwerin. „Kunstraub - Raubkunst” heißt die Ausstellung, die in den Staatlichen Museen Schwerin eröffnet worden ist. Einige der Kunstwerke haben eine lange Odyssee hinter sich.
Geraubt, geplündert, gestohlen: In den Staatlichen Museen Schwerin ist die Sonderausstellung "Kunstraub - Raubkunst" zu sehen. Bis zum 1. Februar 2015 werden hochkarätige Kunstwerke gezeigt, die einst dem Museum gehörten und in den vergangenen Jahrhunderten von dort erbeutet und gestohlen wurden. Präsentiert werden aber auch Leihgaben und Kunstschätze, die in jüngster Zeit unerwartet zurückgegeben wurden. Zudem widmet sich die Schau der Provenienzforschung und macht anhand von Beispielen "eine oft detektivische Spurensuche" nachvollziehbar.
Die Odyssee der schönsten und wertvollsten Kunstwerke aus den Sammlungen der Mecklenburgischen Herzöge begann 1807 mit dem legendären Napoleonischen Kunstraub. 209 Kunstwerke wurden durch den Generaldirektor des Louvre ausgewählt und nach Paris abtransportiert. Dort schmückten sie die Sammlung des Musée Napoléon, bevor 207 geraubte Werke 1816 nach Schwerin zurückkamen. Im 20. Jahrhundert betrieben die Nationalsozialisten Kunstraub in nie gekanntem Ausmaß. Auch im Schweriner Landesmuseum wurden Werke der modernen Kunst aus den Ausstellungen und Depots entfernt oder über Händler verkauft.
Hunderte Kunstwerke bis heute vermisst
Während des Zweiten Weltkrieges mussten Kunstwerke zum Schutz vor möglicher Zerstörung ausgelagert werden. Nach Kriegsende blieben einige der schönsten Gemälde im britischen Kunstdepot auf Schloss Celle (Niedersachsen). Waffen und Uniformen der Kriegsgeschichtlichen Sammlung befanden sich zwischenzeitlich in der Sowjetunion. Die Waffen wurden 1858, die Gemälde 1961 zurückgegeben. Bis heute beklagt das Landesmuseum jedoch Hunderte von vermissten Kunstwerken.
Info
Die Ausstellung "Kunstraub/Raubkunst" ist bis 1. Februar 2015 in der Galerie Alte & Neue Meister Schwerin zu sehen: dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr, donnerstag zudem von 18 bis 20 Uhr.