Benachteiligung von Kindern muss endlich aufhören
19. November 2020
Der Kinderschutzbund in Schleswig-Holstein fordert anlässlich des Internationalen Tages der Kinderrechte die zügige Aufnahme der Kinderrechte ins deutsche Grundgesetz. Dieses Anliegen habe angesichts der Corona-Pandemie noch einmal an Dringlichkeit gewonnen.
"Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie führen uns einmal mehr vor Augen, wie Kinder und Jugendliche in unserer Gesellschaft benachteiligt werden", sagte die Landesvorsitzende des Kinderschutzbundes, Irene Johns. Sie hätten zwar Menschenrechte, aber nicht die umfänglichen staatsbürgerlichen Grundrechte. Dabei seien Beteiligungs-, Förder- und Schutzrechte von Kindern gerade in Krisen-Zeiten wie diesen unverzichtbar.
Immer noch keine Chancengleichheit
In Schleswig-Holstein sind Kinderrechte seit 2010 in der Landesverfassung verankert, allerdings ohne das Recht auf Beteiligung. "Trotz vieler Fortschritte in den letzten Jahren besteht ohne eine grundrechtliche Verbindlichkeit keine ernstzunehmende Chancengerechtigkeit für Kinder und Jugendliche in Deutschland", stellt Irene Johns fest.
Zu viele würden durch Armut, Gewalt und mangelnde Bildungschancen langfristig an den Rand der Gesellschaft gedrängt. "Kinderrechte müssen endlich Verfassungsrealität werden – und zwar vollständig", so Johns.
Mehr zum Internationalen Tag der Kinderrechte
Die UN-Kinderrechtskonvention trat in Deutschland am 5. April 1992 in Kraft. Der Text beinhaltet 41 Artikel zu den Rechten von Kindern, etwa die Chancengerechtigkeit durch Bildung, das Aufwachsen ohne Gewalt, die Förderung eines gesunden Lebens und gesunder Umweltbedingungen sowie die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen.