Dank an Ehrenamtliche

Bischöfin Fehrs würdigt Einsatz der Lübecker Telefonseelsorge

Pastor Frank Gottschalk, Leiter der Telefonseelsorge Lübeck, begrüßt Bischöfin Kirsten Fehrs. Bei ihrem Besuch würdigte sie den unermüdlichen Einsatz der Ehrenamtlichen in der Pandemie.
Pastor Frank Gottschalk, Leiter der Telefonseelsorge Lübeck, begrüßt Bischöfin Kirsten Fehrs. Bei ihrem Besuch würdigte sie den unermüdlichen Einsatz der Ehrenamtlichen in der Pandemie. © Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg

13. April 2021

Die Lübecker Telefonseelsorge ist 365 Tage im Jahr für Menschen erreichbar. In der Pandemie haben die Helferinnen und Helfer alle Hände voll zu tun. Dafür hat Bischöfin Kirsten Fehrs ihnen nun bei einem Besuch ihren Dank ausgesprochen.

"Es ist sagenhaft, welch' wertvolle Arbeit hier von sehr vielen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geleistet wird – umso mehr in Zeiten der Corona-Pandemie", sagte Fehrs bei ihrem Besuch in Lübeck. 

Lockdown verschlimmert seelische Krisen

85 Frauen und Männer sind rund um die Uhr an allen Tages des Jahres für die Anrufenden da. Seit Beginn der Pandemie sind die Ehrenamtlichen besonders gefordert: "Viele Menschen haben Ängste, sind einsam, leiden unter psychischen Erkrankungen. Sie trifft Corona besonders hart", sagt der Leiter der Telefonseelsorge, Pastor Frank Gottschalk. Im Gespräch mit der Bischöfin erläuterte er, dass vor allem die Lockdowns den Betroffenen zusetzen würden. "Es gibt keinen Alltag mehr, der diesen Menschen Stabilität verleiht – kein Café, in das sie sich setzen können, keine Gruppentherapie, in der sie sich austauschen können."

Die Folge: Die Zahl der telefonischen Hilfegesuche steigt. "Als in Deutschland der erste Lockdown zu Ostern verhängt wurde, verzeichneten wir einen Anstieg von 20 Prozent", sagt Gottschalk. Ein zweites Mal beobachtete der Leiter der Telefonseelsorge Lübeck diesen Trend im November vergangenen Jahres. "Der Beginn der zweiten Welle und der dunklen Jahreszeit hat die Anzahl der Anrufe spürbar steigen lassen."

Auch junge Menschen suchen Hilfe 

Für Bischöfin Kirsten Fehrs war der Besuch an der Trave eine "Herzensangelegenheit". "Ich bin tief beeindruckt, wie viel Mitgefühl den Menschen, die tief verzweifelt sind, vermittelt wird, zugleich aber auch gemeinsam darüber nachgedacht wird, was kann den Anrufenden ganz konkret helfen." Überrascht reagierte sie auf die Beobachtung der Ehrenamtlichen, dass immer häufiger auch junge Menschen, vor allem Männer ab Anfang 20, seelsorgerische Unterstützung am Telefon suchen würden.

Bei ihrer Arbeit gehen die Mitarbeiter auch auf Corona-Leugner ein. "Selbstverständlich hören wir uns auch diese Sorgen an, stellen unsere Haltung aber unmissverständlich klar", sagte Gottschalk. Bischöfin Fehrs lobte dies: "Es ist wichtig, auch mit den sogenannten Querdenkern im Gespräch zu bleiben."

Hilfsbereitschaft in der Pandemie ist groß

Für Gottschalk sei besonders beeindruckend, wie offen Menschen ihre Sorgen und Nöte formulieren würden. "Insgesamt ist es ein gutes Gefühl, wenn wir spüren, wie viel Vertrauen uns die Anrufer entgegenbringen", sagte der Pastor. 

Und noch etwas Gutes fällt auf: Die Bereitschaft der Menschen, sich ehrenamtlich zu engagieren, hat in der Pandemie zugenommen: "Ich habe zwei Dutzend Bewerbungen auf dem Tisch von Personen, die die Telefonseelsorge aktiv unterstützen wollen."

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