Flüchtlinge in Hamburg

Bischöfin rät Flüchtlingen zur Einzelfall-Prüfung

Libyen-Flüchtlinge in der St.-Pauli-Kirche (Archivbild)
Libyen-Flüchtlinge in der St.-Pauli-Kirche (Archivbild)© Simone Viere

23. Oktober 2013 von Doreen Gliemann

Hamburg. Bischöfin Kirsten Fehrs hat den afrikanischen Lampedusa-Flüchtlingen empfohlen, ihre Fälle von den Hamburger Behörden einzeln prüfen zu lassen. Sie müssten allerdings darauf vertrauen können, dass ihre Fälle auch sorgfältig und genau geprüft würden, appellierte Fehrs am Dienstag an den Senat. Die Flüchtlinge seien ihrer Einschätzung nach zu einer Einzelfallprüfung bereit.

Sie seien derzeit jedoch sehr verunsichert. Am (morgigen) Mittwoch diskutiert die Hamburgische Bürgerschaft über die Situation der Flüchtlinge. 

"Es gibt aus meiner Sicht keinen anderen Weg"

Die Kirche bemühe sich weiterhin mit allen Kräften, zwischen Flüchtlingen und Senat zu vermitteln, versicherte die Bischöfin. Nach Gesprächen mit allen Beteiligten sei sie zuversichtlich, dass der Senat eine Lösung finden werde, die den Lampedusa-Flüchtlingen das behördliche Verfahren erleichtern werde. 

Fehrs appellierte an die Flüchtlinge, die Chance auf ein faires Verfahren zu nutzen. "Es gibt aus meiner Sicht keinen anderen Weg." Zugleich verurteilte sie die Gewalt bei Protesten. "Nur friedliche Formen des Protests können im Sinne der Flüchtlinge sein."

Von den rund 300 Lampedusa-Flüchtlingen, die aus Libyen nach Italien geflohen waren und von dort nach Hamburg geschickt wurden, leben derzeit rund 80 in der St. Pauli-Kirche. Dies sei nur möglich, so Fehrs, weil viele Ehrenamtliche sich engagierten. Die Bischöfin bat die Hamburger, Menschen in Not auch weiterhin zu unterstützen. 

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