Bischof Abromeit: Kirche in einem epochalen Wandel
11. April 2016
Züssow. Die evangelische Kirche befindet sich nach Ansicht des pommerschen Bischofs Hans-Jürgen Abromeit in einem "epochalen Wandel". Das sagte er am Wochenende vor der Synode des pommerschen Kirchenkreises in Züssow bei Greifswald. Im Mittelpunkt stand dort "Die Zukunft der Ortsgemeinden".
"Fast alle Gemeinden schrumpfen", so der Bischof. Einerseits sehnten sich Menschen nach Gemeinschaft, andererseits schreite die Individualisierung stetig voran. Das biete jedem die Möglichkeit, "sein Leben ganz einmalig zu inszenieren".
Hohe Verbundenheit vieler Gemeindeglieder mit ihrer Kirche
Doch dürften sinkende Mitgliederzahlen nicht den Blick auf die hohe Verbundenheit vieler Gemeindeglieder mit ihrer Kirche verstellen, bekräftigte der Bischof. In der ehrenamtlichen Mitarbeit erreiche die evangelische Kirche in Mecklenburg-Vorpommern nach Sachsen den zweithöchsten Aktivitätsgrad innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Gut sei auch die Resonanz auf kirchenmusikalische Veranstaltungen. Hier gebe es die höchste Besucherquote in der ganzen Bundesrepublik.
Abromeit: "Nutzen, was wir haben"
Im Blick auf die Zukunft warnte Abromeit vor blindem Aktionismus: "Es geht nicht darum, immer mehr zu machen, sondern als kluge Haushalter das zu nutzen, was wir haben."
Die Zukunft der Ortsgemeinden war Schwerpunkt der pommerschen Kirchenkreissynode. Zum Kirchenkreis gehören rund 150 Gemeinden mit knapp 85.000 Mitgliedern.