Gottesdienst mit Bischof Jeremias

Ordination: Neue Pastoren für die Propstei Stralsund

In einem festlichen Gottesdienst hat Bischof Tilman Jeremias am Sonntag (12.9. 2021) im Greifswalder Dom Eva Langner und Dr. Christoph Krasemann für ihr Amt als Pastorin und Pastor gesegnet.
In einem festlichen Gottesdienst hat Bischof Tilman Jeremias am Sonntag (12.9. 2021) im Greifswalder Dom Eva Langner und Dr. Christoph Krasemann für ihr Amt als Pastorin und Pastor gesegnet. © Gerhard Altenburg

13. September 2021 von Annette Klinkhardt

Mit einem festlichen Gottesdienst im Greifswalder Dom hat Bischof Tilman Jeremias am Sonntag eine Pastorin und einen Pastor in ihr Amt eingeführt.

Christoph Krasemann wird ab 1. Oktober in der Kirchengemeinde Heilgeist-Voigdehagen und Eva Langner ab 1. Januar in Altefähr-Rambin-Poseritz (beide Propstei Stralsund) tätig sein. "Wir freuen uns auf eure Ideen, geistlichen und praktischen Impulse und euren jugendlichen Schwung", sagte der Bischof bei der Ordination.

Ordination "entscheidende Schwelle"

Die Ordination bezeichnete der Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern als "entscheidende Schwelle, privat wie beruflich" nach einer Ausbildung an der Universität und im Vikariat in der Kirchengemeinde, die insgesamt rund acht Jahre dauert.

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Eva Langner wird Pastorin in der Gemeinde Altefähr-Rambin-Poseritz.© Nordkirche

"Kirche nicht nur in Kirchenmauern"

Die in Jena geborene Eva Langner ist 36 Jahre alt und Mutter von zwei Kindern. Sie studierte in Berlin und Bonn Theologie. Ihr Vikariat absolvierte sie  in Hamburg. Während der Lockdowns in der Pandemie machte es ihr Spaß, neue Andachtsformate zu entwickeln. "Mir ist es als Pastorin besonders wichtig, dass Kirche nicht nur in Kirchenmauern stattfindet", so Langner. Kirche solle ein sicherer Raum sein, in dem jeder sagen könne, was er denkt und glaubt.

Werdegang von Christoph Krasemann:

Am 1. Oktober beginnt Christoph Krasemann als Pastor in der Stralsunder Gemeinde Heilgeist-Voigdehagen. Wenn der 31-Jährige nicht auf der Kanzel steht oder zu hebräischen Bibeln forscht, dann beschäftigt er sich mit Superhelden und betreibt mit Gleichgesinnten Cosplay, eine Art Rollenspiel von Comic- oder Filmcharakteren in möglichst originalgetreuer Verkleidung und Kulisse. Seine Frau näht die Kostüme, er bastelt die Requisiten.

1990 in Demmin geboren wuchs Christoph Krasemann in dem 100–Seelen-Dorf Gehmkow (Gemeinde Sarkow) auf, ohne Kontakt zur Kirche. Bekanntschaft mit dem christlichen Glauben machte er, als er in der 5. Klasse Religionsunterricht bekam. "Mich faszinierten als Kind die griechische Mythologie und das alte Ägypten. Meine Mutter meinte, darüber würde ich im Religionsunterricht etwas erfahren."

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Christoph Krasemann wird als Pastor in der Stralsunder Gemeinde Heilgeist-Voigdehagen tätig sein.© Annette Klinkhardt/Nordkirche

Begeistert von der bunten Welt der biblischen Geschichten

Tatsächlich hörte er dort Geschichten, die ihn noch viel mehr beeindruckten: "Wir hatten nicht einmal eine Bibel, und so gab mir die Religionslehrerin Kopien aus einer Kinderbibel mit. Das war für mich die erste Berührung mit der bunten Welt der Bibel, und was da so los war, zog mich gleich komplett in den Bann: Streit und Versöhnung unter Geschwistern, die Erzeltern, die vielen unterschiedlichen Charaktere."

So erwachte sein Interesse, einen Gottesdienst zu besuchen. "Ich war ganz fasziniert davon, was da vor sich geht: Wieso können die bei diesem Gebet alle mitsprechen? Wann wird gesungen? Ich habe mich da gleich irgendwie zu Hause und sehr willkommen gefühlt." Einen Tag vor seinem 11. Geburtstag ließ er sich taufen: "Was für mich als Kind und Jugendlicher eine ganz wichtige Botschaft war, ist die Zuwendung von Gott zu den Menschen. Man ist nicht alleine, sondern hat einen an der Seite, der es gut meint, der einen begleitet."

In Greifswald hat er Theologie studiert und seine Begeisterung für Hebräisch und das Alte Testament entdeckt. 2015 begann er eine Promotion, die er in Greifswald und in Groningen in den Niederlanden verfasste. Thema: Eine hebräische Bibel aus dem 16. Jahrhundert von Elias Hutter, die zwei Jahre zuvor zufällig im Greifswalder Studienhaus gefunden worden war.

Christoph Krasemann ist begeistert von diesem Fund: "Elias Hutter war Ende des 16. Jahrhunderts Professor für Hebräisch in Leipzig. Er hatte einen Traum: Dass sich Glaubenskonflikte und Religionskriege lösen lassen, wenn die Menschen die Bibel in der Sprache lesen, in der laut dem Schöpfungsbericht Gott die Welt geschaffen hat. Also in Hebräisch. Deswegen wollte er, dass alle Menschen Hebräisch lernen, damit sie die göttliche Botschaft in der Originalsprache lesen können."

Die 400 Jahre alte Bibel trage dem mit einem besonderen Druckbild Rechnung: So sei als didaktische Methode jedes Verb besonders hervorgehoben.

Immer dabei: Kamel Hilde

Sein Vikariat hat Christoph Krasemann in Hagenow bei Schwerin absolviert. "Da habe ich die Arbeit mit Kindern noch einmal ganz neu für mich entdeckt!", erzählt er. Unverzichtbare Begleiterin: Hilde, ein sprechendes Kamel, das nicht gerne auf ihr Alter angesprochen werde. "Hilde kann ganz viel berichten wie das damals war im Alten Orient, was sie erlebt hat mit den Israeliten."

"Der Glaube und christliche Themen sind relevant für den Alltag"

Wenn er am 1. Oktober in Heilgeist-Voigdehagen anfängt, freut er sich besonders auf die Zusammenarbeit mit möglichst vielen: "Für mich wäre es eine Alptraumvorstellung, als der Herr Pastor alleine zu agieren. Ich möchte gerne im Team zusammen mit der Gemeinde gemeinsam gestalten und nicht nur in der eigenen Gemeinde, sondern mit den anderen Stralsunder Gemeinden zusammen."

Ziel sei es, Menschen nahezubringen, dass der christliche Glaube nicht nur etwas für den Sonntag ist. "Der Glaube und christliche Themen sind relevant für den Alltag."

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