Bischof Jeremias: „In besonderer Situation füreinander da sein“
19. März 2020
Der Bischof vom Sprengel Mecklenburg und Pommern, Tilman Jeremias, hat die Kirchengemeinden dazu aufgerufen, füreinander da zu sein. "Wir erleben in diesen Tagen eine Situation, für die niemand von uns geübt hat", sagte der Bischof.
Er sei beeindruckt, "wie rasch und mit welcher Fantasie und Herzenswärme" viele Menschen Formen finden, um zu zeigen: "Auch wenn wir Abstand halten müssen, verkünden wir weiter das Evangelium und kümmern uns umeinander."
Im Gebet miteinander verbunden
Ein Beispiel sei die Aktion "Licht der Hoffnung". Der Pommersche und der Mecklenburgische Kirchenkreis haben dazu aufgerufen, jeden Abend um 19 Uhr eine Kerze ins Fenster zu stellen und ein Gebet zu sprechen. "So betet jeder Haushalt für sich, doch wissen sich alle im gemeinsamen Beten miteinander verbunden". Das Bibelzentrum Barth verschickt Päckchen mit Bibeln und Selbstgestricktem als "Lichtblicke" für Menschen, "denen gerade düster zumute ist". Geocaching zu den Zehn Geboten ist ein weiteres Angebot für diejenigen, "denen zu Hause die Decke auf den Kopf fällt".
Zahlreiche Alternativen zu Gottesdienst in der Kirche
Seit dem vergangenen Wochenende dürfen auch im Bereich der Nordkirche keine Gottesdienste mehr in den Kirchen stattfinden. Jedoch hätten die Kirchengemeinden in kürzester Zeit zahlreiche Alternativen entwickelt, so Jeremias. Zusätzlich zu den sonntäglichen Fernseh- und Rundfunkgottesdiensten stellen einige Kirchengemeinden Gottesdienste und Andachten ins Internet. So lassen sich die Feiern der Rostocker Innenstadtgemeinden auf Youtube verfolgen.