Personalien

Wismarer Propst Marcus Antonioli verabschiedet

Herzliche Dankesworte und Blumen von Bischof Tilman Jeremias (2.v.r.) an  Pastor Marcus Antonilo, dabei sind Pröpstin Sabine Schümann (l.)sowie Propst Dirk Fey (r. hinten).
Herzliche Dankesworte und Blumen von Bischof Tilman Jeremias (2.v.r.) an Pastor Marcus Antonilo, dabei sind Pröpstin Sabine Schümann (l.)sowie Propst Dirk Fey (r. hinten). © Foto: ELKM/C. Meyer

30. Juni 2025

Mit einem Gottesdienst in der Wismarer Nikolaikirche ist Marcus Antonioli am Sonntag aus seinem Dienst als Propst im Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Mecklenburg verabschiedet worden. Antonioli sei ein „profilierter und hoch engagierter Propst“ gewesen, sagte Tilmann Jeremias, Bischof von Mecklenburg-Vorpommern, zur Verabschiedung.

Nach knapp acht Jahren als Propst wechselt Antonioli nach Kiel. Dort leitet der Theologe ab Juli das Dezernat „Personal im Verkündigungsdienst“ des Landeskirchenamts der Nordkirche.

In den Mittelpunkt seiner Abschiedspredigt stellte Antonioli das Fest des Lebens und die Dankbarkeit: Aktuell werde über schwindende finanzielle und personelle Ressourcen gestritten, doch ihn schmerze am meisten, dass „dabei der eigene Hunger und der ehrliche Durst nach Glauben abhanden zu kommen droht“. Er sei sich gewiss, dass noch manche Köstlichkeit im Glauben zu entdecken sei, „wenn wir nur den großen Reichtum des Evangeliums begreifen würden, würden wir begreifen, dass auch mit viel weniger noch so viel möglich wäre“, sagte Antonioli.

Nicht den Kompass des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe aus den Augen verlieren

Zugleich mahnte der Theologe seine Kirche, in den Krisen der Welt nicht den Kompass des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe aus den Augen zu verlieren: „Wo uns die Angst packt, wird das Herz eng und der weite Horizont weicht einem Tunnelblick“. Es gelte heute wieder, menschenfeindlichen Versuchungen zu widerstehen. Antonioli: „Wo Menschen aufgehetzt werden, wo echte Probleme verschoben - wo Geflüchtete als Sündenböcke ausgerufen werden und die Macht des Stärkeren auf Kosten namenloser Opfer gefeiert wird, da gilt es besonnen und mutig zu sein.“

Bischof Jeremias hob in seiner Ansprache hervor, dass sich Antonioli schon früh in Gremien engagiert habe. „Als Propst bist du dir sowohl auf Kirchenkreisebene wie als Kirchenleitungsmitglied nie zu schade, dich noch bei der x-ten Arbeitsgruppe zu beteiligen, um Recht, Arbeitsbedingungen oder bestmögliche Voraussetzungen für die Gemeindearbeit in unserer Kirche immer wieder neu kritisch weiterzuentwickeln“, sagte Jeremias und dankte dem scheidenden Propst für seinen Einsatz.

In seiner neuen Position wird Antonioli dafür verantwortlich sein, die berufliche Laufbahn von etwa 1.400 Pastorinnen und Pastoren der Nordkirche von der Ausbildung bis hin zum Ruhestand zu begleiten. Er werde Personalentwicklung und theologische Prüfungen koordinieren und in rechtlichen sowie organisatorischen Fragen mit anderen Abteilungen zusammenarbeiten.

Nachfolger*in wird am 5. Juli gewählt

Wer ihm auf sein Propstamt in Wismar folgen wird, soll am 5. Juli auf der mecklenburgische Kirchenkreissynode in Güstrow entschieden werden. Der Wahlvorbereitungsausschuss hat zwei Kandidaten nominiert: Pastorin Anne Hala (43) vom Prediger- und Studienseminar der Nordkirche und Pastor Jonas Görlich (41) aus der Kirchengemeinde Lohmen (Landkreis Rostock).

Die Propstei Wismar umfasst die vier Kirchenregionen Mecklenburg Nordwest (Bereich Gadebusch und Grevesmühlen), Schwerin-Land, Schwerin-Stadt und Wismar mit 38.713 Gemeindegliedern in 51 Kirchengemeinden.

Marcus Antonioli wurde 1970 in Hagenow (Landkreis Ludwigslust-Parchim) geboren. Er war seit November 2017 Propst im Kirchenkreis Mecklenburg (Propstei Wismar) mit Zuständigkeiten unter anderem für Diakonie, Verwaltung und Fortbildung. Er ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.

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