Ökumene

Gemeinsames Abendgebet: Bischof Magaard empfängt orthodoxe Geistliche

23. November 2022 von Claudia Ebeling

Zahlreiche Geistliche orthodoxer Kirchen in Norddeutschland sind zum traditionellen Chrysostomos-Empfang gekommen. Gothart Magaard, Bischof im Sprengel Schleswig und Holstein, war der diesjährige Gastgeber in der Christus Kirche Wandsbek in Hamburg.

In der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Hamburg sind zehn orthodoxe Kirchen Mitglied.

Die Nordkirche lädt bereits seit mehr als zehn Jahren die orthodoxen Geistlichen, die in ihrem Gebiet tätig sind, gemeinsam mit Verantwortungsträgerinnen und -trägern aus den Gemeinden zu dem Empfang und einer gemeinsamen Abendgebet ein. Der Termin ist traditionell im Herbst, denn er erinnert an den für Ost- und Westkirchen bedeutenden Kirchenvater Johannes Chrysostomos.

Vor dem diesjährigen Orthodoxie-Empfang der Nordkirche: Bischof Gothart Magaard mit dem Orthodoxieausschuss. Von links nach rechts: Marianna Nestoris, Annette Reimers-Avenarius, Andreas Müller, Bischof Magaard, Frank Lotichius, Hanna Lehming.
Vor dem diesjährigen Orthodoxie-Empfang der Nordkirche: Bischof Gothart Magaard mit dem Orthodoxieausschuss. Von links nach rechts: Marianna Nestoris, Annette Reimers-Avenarius, Andreas Müller, Bischof Magaard, Rieke Selig, Frank Lotichius, Hanna Lehming.© Claudia Ebeling, Nordkirche

"Ökumenischer Geist für verhärtete Strukturen dieser Welt"

"Gerade in dieser Zeit ist es wichtig, dass wir einander begegnen, miteinander im Gespräch bleiben und uns gegenseitig der Zusage Gottes für unser Handeln in der Welt versichern", betonte Bischof Magaard in seiner Begrüßung.

"Und ich hoffe darauf, dass ein ökumenischer Geist Bewegung in die verhärteten Strukturen dieser Welt bringt! Ich wünsche mir, dass wir zu einem streitbaren Dialog bereit sind,  bei dem wir aufeinander hören und miteinander im Austausch sind."

Gemeinsame Sorge um die Schöpfung

Die Turbulenzen dieser Zeit sind seinen Worten nach besorgniserregend und bedrängend. Sie machten sprachlos und oft auch hilflos.  Zu den Sorgen zählten einerseits die Kriege in der Ukraine, Syrien, Armenien und Tigray, aber auch die Klima-Krise.

"Die Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung eint uns in der Ökumene. In den orthodoxen Kirchen wird sie sogar mit einem eigenen Gedenktag am 1. September jeden Jahres herausgehoben", sagte Bischof Magaard weiter.

Bericht von Besuch in St. Petersburg

Das Zentrum für Mission und Ökumene unterhält Beziehungen zu lutherischen und orthodoxen Kirchen in St. Petersburg.

Im Anschluss an das feierliche Abendgebet berichtete Pastor Frank Lotichius, Referent für Osteuropa im Zentrum für Mission und Ökumene der Nordkirche, über seinen jüngsten Besuch in St. Petersburg: "Ich habe erfahren, wir sehr auch dort die Menschen unter dem Krieg und allen seinen Folgen leiden."

"Menschen nicht alleine lassen"

Die Dankbarkeit für den Besuch sei groß gewesen: "Ich konnte Lutheranern wie Orthodoxen zeigen und sagen: Wir wollen trotz aller Differenzen und Schwierigkeiten den Kontakt zu euch nicht abreißen lassen. Ihr seid doch unsere Schwestern und Brüder."

Die Menschen hätten erfahren, dass sie nicht alleingelassen seien, in "einer Zeit, in einem System, in einem Land, das schwer genug ist".

Hintergrund:

In Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern feiern Griechisch-, Russisch- und Serbisch-Orthodoxe Gemeinden regelmäßig ihren Gottesdienst. Es gibt sie unter anderem in Hamburg, Lübeck, Kiel und Schwerin. Gerade die Rumänisch- und die Bulgarisch-Orthodoxen Gemeinden erleben zurzeit ein großes Wachstum.

Daneben sind im Bereich der Nordkirche auch orientalisch-orthodoxe Kirchen präsent. Zu ihnen gehören die Äthiopisch-Orthodoxen, Kopten, Armenier und Syrisch-Orthodoxen. Diese Kirchen haben ihren Ursprung im Mittleren Osten und sind daher stark von der politischen Situation in diesem Gebiet betroffen.

In der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Hamburg, der größten in Deutschland, sind zehn orthodoxe Kirchen Mitglied, weitere sind Gastmitglieder. Gerade erst neu aufgenommen wurde die Eritreische Orthodoxe Kirche. Insgesamt arbeiten hier mehr als 35 Kirchen zusammen. Mit ukrainischen Wurzeln ist die Ukrainische Katholische Allerheiligen Kirche Hamburg seit langem eine Mitgliedskirche.

 

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