Bischof Magaard erinnert im Burgund an den Gründer von Taizé
16. August 2015
Taizé/Schleswig. Als Vertreter der Evangelischen Kirche in Deutschland ist Bischof Magaard nach Taizé gereist. Dort nahm er an einer Gedenkfeier teil, die aus einem doppelten Anlass gefeiert wurde. Magaard hat eine enge persönliche Bindung zu Taizé.
Als Ort der Inspiration, der Gemeinschaft und Solidarität hat der Schleswiger Bischof Gothart Magaard die ökumenische Brüdergemeinschaft von Taizé am Sonntag auf einer Gedenkfeier bezeichnet. Magaard war offizieller Vertreter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und überbrachte ein Grußwort des EKD-Ratsvorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm. Mit einem Treffen von Anhängern aus aller Welt erinnerte die Gemeinschaft im französischen Burgund am Wochenende an ihre Gründung vor 75 Jahren und an den 10. Todestag des Gründers Frère Roger.
Der 90-Jährige wurde 2005 während des Abendgebets von einer geistig verwirrten Frau erstochen. Roger selbst wäre am 12. Mai dieses Jahres 100 Jahre alt geworden. Magaard hat eine enge persönliche Bindung zu Taizé, weil er von 1975 bis 1977 bei der Brüdergemeinschaft seinen Zivildienst mit der "Aktion Sühnezeichen" abgeleistet hat. Er habe hier, so sagte er, Erfahrungen gemacht, "die mein Leben bestimmt haben." Mitten in den globalen Konflikten fördere Taizé die Begegnung von Jugendlichen und Erwachsenen und die Suche nach den Quellen des Glaubens, sagte Magaard. "Es ist damit ein Zeichen der Hoffnung."
Schlüsselrolle für Taizé
Bedford-Strohm betonte in seinem Grußwort die Bedeutung von Taizé für junge Menschen und für die Ökumene. "Die jungen Leute neu für den Glauben zu begeistern, gehört für mich zu den wichtigsten Aufgaben der Zukunft überhaupt. Taizé könnte dabei eine Schlüsselrolle spielen", hieß es. Für die Kirche sei die Kommunität auf dem Weg zur Ökumene eine Inspiration.
Zu der Gedenkfeier kamen Vertreter zahlreicher christlicher Konfessionen und anderer Religionen, darunter Generalsekretär Olav Fykse Tveit vom Weltkirchenrat und Kurienkardinal Kurt Koch als Gesandter von Papst Franziskus. Taizé sei mehr als die Gemeinschaft an diesem Ort, sagte Tveit. "Es ist ein geistiges Zuhause, eine kostbare Station auf dem Weg des Lebens und ein Treffpunkt mit Gleichgesinnten." Das gelte für Treffen in Taizé ebenso, wie wenn sich Menschen im Sinne von Taizé an anderen Orten auf der Welt treffen.
Taizé ist ein Symbol der ökumenischen Bewegung und vor allem durch seine Spiritualität und Gesänge bekannt. Die Wurzeln der Kommunität liegen in einem Haus in dem kleinen burgundischen Ort, das der Schweizer Theologe Roger Schutz am 20. August 1940 erwarb. Der Ort wurde seit den 1950er Jahren zum Treffpunkt für Jugendliche aus aller Welt. Regelmäßig organisiert die Gemeinschaft internationale Jugendtreffen.