Kirchentag für den Norden

Bischof Magaard schlägt Fest für die ganze Nordkirche vor

Hier feiern Christen: So soll es auch zugehen, wenn sich die Menschen der Nordkirche treffen (Archivfoto vom Deutschen Evangelischen Kirchentag)
Hier feiern Christen: So soll es auch zugehen, wenn sich die Menschen der Nordkirche treffen (Archivfoto vom Deutschen Evangelischen Kirchentag)© Friedrich Stark / epd-bild

15. Mai 2015 von Timo Teggatz

Schleswig. Alle zwei Jahre sollen sich die Menschen in der Nordkirche zu einem großen Fest treffen. Das schlägt der Schleswiger Bischof Magaard vor, der sich von einem Nordkirchentag viel verspricht.

Der Schleswiger Bischof Gothart Magaard hat Kirchentage für die Nordkirche vorgeschlagen. Sie könnten ab 2018 alle zwei Jahre stattfinden und sollten abwechselnd in Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern mit vielen tausend Besuchern veranstaltet werden, sagte Magaard. Die Nord-Kirchentage sollten aber nicht in den Jahren stattfinden, in denen der Deutsche Evangelische Kirchentag veranstaltet wird.

Magaard ist seit gut einem Jahr Bischof im Sprengel Schleswig und Holstein und verspricht sich viel von einem Nordkirchentag. "Die Nordkirche wächst in dem Maße zusammen, wie Menschen sich begegnen können", sagte er. Dafür könnten Nord-Kirchentage wichtige Impulse setzen. Der Bischof erinnerte an das Gründungsfest der Nordkirche Pfingsten 2012 in Ratzeburg. Über 12.000 Menschen aus allen Regionen der drei Bundesländer hatten damals gefeiert. Auch Bundespräsident Joachim Gauck war dabei. Nach seinen Worten öffnete die Nordkirche ein neues Kapitel im Zusammenwachsen von Ost und West.

Zur Nordkirche schlossen sich die Landeskirchen Mecklenburg, Nordelbien und Pommern zusammen. Erstmals vereinigten sich damit Kirchen der ehemaligen DDR und der alten Bundesrepublik. Mit über zwei Millionen Mitgliedern in mehr als 1.000 Gemeinden ist die Nordkirche die fünftgrößte evangelische Landeskirche in Deutschland.

Umbruch in ländlichen Gemeinden

Magaard verwies auf eine Umbruchsituation in ländlichen Kirchengemeinden seines Sprengels. Derzeit würden neue Formen der Zusammenarbeit diskutiert und ausprobiert, die in größeren Städten wie Kiel bereits seit längerem praktiziert werden. Nicht jede Kirchengemeinde könne an jedem Ort alle Angebote etwa bei der Kirchenmusik oder in der Jugendarbeit allein finanzieren. "Da macht es schon Sinn, sich zusammen zu tun", so der Bischof.

Wenn beispielsweise mehrere Gemeinden gemeinsam ihre Jugendarbeit organisieren, könnten sie eine ganze Stelle für eine Fachkraft finanzieren. Der Bischof sagte, dass in ländlichen Regionen "damit auch immer ein ganzes Stück Mobilität verbunden ist". "Aber die Menschen fahren auch zum Kino oder zum Konzert", so Magaard, der sein Bischofsamt am 1. Mai 2014 angetreten hatte.

Magaard räumte ein, dass es auch in Schleswig-Holstein eine wachsende Zahl konfessionsloser Menschen gebe. Dennoch seien immerhin über 50 Prozent der Menschen Mitglieder der evangelisch-lutherischen Kirche. "Das ist bezogen aufs Land der höchste Anteil in ganz Deutschland", sagte der Bischof. Die Kirche müsse weiterhin eine gute Gemeindearbeit vor Ort leisten und die Menschen mit Gottesdiensten, Taufen, Trauungen und Trauerfeiern begleiten.

Modell Mettenhof ein Vorbild

In der Stadtteilarbeit seien Vernetzungen mit Initiativen außerhalb der Kirche anzustreben, etwa beim Thema Flüchtlinge oder in der sozialen Arbeit. Magaard verwies auf den Kieler Hochhausstadtteil Mettenhof, wo die Kirchen im Verbund mit anderen Initiativen und Institutionen die Lebensverhältnisse vor Ort verbesserten. 

Der Sprengel Schleswig und Holstein ist mit über einer Million evangelischer Christen der mitgliedstärkste der Nordkirche. Hier sind über 600 Pastoren im Amt, es gibt 10.000 kirchliche Mitarbeiter und 33.000 ehrenamtlich aktive Frauen und Männer. Magaard war bereits vor seiner Wahl zum Bischof am 11. April 2014 der Bevollmächtigte des damaligen Schleswiger Bischofs Ulrich, der dann zum Landesbischof gewählt wurde.

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