Wir freuen uns auf 2029: Mehr als 100 000 Menschen beteten, diskutierten und feierten beim Kirchentag
05. Mai 2025
Nach fünf Tagen ist am Sonntag in Hannover der Kirchentag zu Ende gegangen. In vier Jahren können wir in der Nordkirche uns auf dieses christliche Groß-Event freuen, denn 2029 ist Hamburg Gastgeberin.
Ausblick: Kirchentag 2029 wird in Hamburg gefeiert
Mehr als 150 000 Menschen, 1500 Veranstaltungen, aktuelle Debatten mit prominenten Gästen, aber auch spirituelle Momente, viel Musik, Bibelarbeiten und leise Gespräche: Das war der Kirchentag in Hannover.
Auch aus unserer Nordkirche sind viele Menschen nach Hannover gereist. Sie haben dort Stände betreut, Workshops angeboten, sich an Diskussionen beteiligt oder sich auch einfach treiben und inspirieren lassen.
Aktuelle Politik beschäftigte viele Podien und Debatten
Ob Klimakrise, Demokratie, Frieden oder Antisemitismus: Die Besucher:innen des Kirchentags nutzten die Möglichkeiten, sich über Positionen auszutauschen oder eine Meinung zu bilden. Denn die Herausforderungen der Welt waren überall ein Thema.

Ganz aktuell beschäftigte die Menschen auch die Meldung des Verfassungsschutzes, nach der die AfD eine "gesichert rechtextreme" Partei ist. "Gut, wenn der Diskurs um ein Verbotsverfahren jetzt geführt wird", reagierte Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt. Denn:
Alle Menschen sind gleichermaßen Gottes Geschöpfe. Christlicher Glaube lässt deshalb für Rechtsextremismus, Rassismus, für völkisch-nationalistisches Denken, Antisemitismus und Ausgrenzung keinen Platz!

Kirche muss sich politisch äußern
Dass die Kirche auch einen öffentlichen Auftrag hat und sich zu aktuellen politischen Themen äußern muss, stellte Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck sowie Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, gleich zum Beginn klar: „Christentum ist eine öffentliche Angelegenheit“, sagte die Hamburger Bischöfin.
Christinnen und Christen vertreten Werte wie Solidarität und Nächstenliebe, die 2 000 Jahre alt sind.

Herausforderung Klimakrise: Perspektiven aus dem globalen Süden
Eine große Chance ist es auch immer, Menschen mit ihren Perspektiven und Ideen aus anderen Kontexten kennenzulernen.
So waren beim Podium "When Home becomes inhabitable" (übersetzt: "Wenn die Heimat unbewohnbar wird") Hamira Kobusingye, Gründerin von "Climate Justice Africa" aus Uganda, Isaiah Toroitich, Head of Global Advocacy beim Lutherischen Weltbund in Genf und Dr. Joseph Mithika Mwenda, Executive Director der Organisation "Pan African Climate Justice" vertreten.

Auch wichtig: Chillen, Raum für Ruhe und Gespräche
Die Junge Nordkirche war mit gleich zwei Angeboten nach Hannover gereist: Bei "Fritz und Franzi" auf dem Messegelände gab es Fritz-Limo und Franzbrötchen - vor allem aber Spiele, Kreativ-Ecken und Raum, um einfach einmal zur Ruhe zu kommen in all dem Trubel.
Und weil abends dann nach einem vollen Tag auch Einsamkeit, Ängste und Überforderungen gerade über junge Menschen herein brechen können, gab es auch das Angebot einer "Chat-Seelsorge", die an allen Tagen ab 21 Uhr besetzt war.
Glauben und Bibelworte neu erleben
Im Mittelpunkt standen vor allem die Bibel und der gelebte Glaube. Die Interpretation von Bibelversen und ihre Übersetzung in die heutige Zeit und unseren Alltag sind immer zentrale Elemente des Kirchentags.

Gottes Liebe helfe dabei, Zumutungen im Miteinander auszuhalten, erläuterte die in Princeton in den USA lehrende Theologieprofessorin Hanna Reichel in ihrer Abschlusspredigt. Die Menschen seien aufeinander angewiesen, wenn es darum gehe, den gemeinsamen Planeten zu bewahren.