Briefmarke ehrt die "Lübecker Märtyrer" zu ihrem 75. Todestag
15. November 2016
Im Jahr 2018 wird es eine Briefmarke zu Ehren der vier "Lübecker Märtyrer" geben. Das geht aus dem Sonderpostwertzeichenprogramm für 2018 hervor, das jetzt vom Bundesfinanzministerium veröffentlicht wurde, wie das Erzbistum Hamburg mitteilte. Anlass für die Sondermarke ist der 75. Jahrestag der Hinrichtung der vier Lübecker Geistlichen.
Die drei katholischen Kapläne Johannes Prassek, Hermann Lange und Eduard Müller sowie der evangelische Pastor Karl Friedrich Stellbrink waren am 10. November 1943 hingerichtet worden, nachdem sie in Predigten und Gesprächen die Verbrechen des Nationalsozialismus angeprangert hatten. Die Kapläne wurden am 25. Juni 2011 seliggesprochen und Stellbrink zugleich geehrt.
Gedenkstätte Lübecker Märtyrer mit mehr als 10.000 Besuchern in 2015
Die Gedenkstätte für die Lübecker Märtyrer im schmalen Anbau neben der Propsteikirche Herz Jesu auf der Lübecker Parade ist laut Erzbistum Hamburg die am meisten frequentierte Gedenkstätte zur Erinnerung an den Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein. Durchschnittlich 10.000 Gäste wurden in den vergangenen Jahren verzeichnet. Die Gedenkstätte Lübecker Märtyrer ist Mitglied der Landesarbeitsgemeinschaft Gedenkstätten und Erinnerungsorte in Schleswig-Holstein e. V. (LAGSH). Im Rahmen einer modernen Ausstellung werden Leben, Wirken und Vermächtnis der drei katholischen Kapläne Johannes Prassek, Hermann Lange und Eduard Müller sowie des evangelisch-lutherischen Pastors Karl Friedrich Stellbrink dokumentiert. Die Krypta der Propsteikirche ist Teil der Gedenkstätte. Eine weitere Gedenkstätte ist die evangelische Lutherkirche, Predigtort von Karl Friedrich Stellbrink.
Info
Noch bis zum 16. November 2016 ist die Gedenkstätte Lutherkirche in der Moislinger Allee Gastgeber für die Wanderausstellung der Nordkirche unter dem Titel „Ertragen können wir sie nicht“ - Martin Luther und die Juden. Sie erzählt die Geschichte der Juden in Deutschland bis in die Reformationszeit und ordnet Luthers Verhältnis zum Judentum in die Theologiegeschichte ein. Die Gedenkstätte Lutherkirche zeigt die Wanderausstellung in der Lübecker „Zeit des Erinnerns“ in Kooperation mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit.