Hilfe für Frauen

"Contra" mit Beratungsbus gegen Frauenhandel

"Contra" bekommt einen Beratungsbus für den Einsatz gegen Frauenhandel.
"Contra" bekommt einen Beratungsbus für den Einsatz gegen Frauenhandel.© aurumarcus, iStock

24. September 2013 von Simone Viere

Kiel. Die evangelische Fachstelle gegen Frauenhandel in Schleswig-Holstein "Contra" wird mobiler. Demnächst werden die Mitarbeiterinnen mit einem VW-Beratungsbus im Einsatz sein, um bedrohten Frauen zu helfen, kündigte Mitarbeiterin Surya Stülpe am Montag in Kiel an. Der Bus kostet 37.662 Euro und wird am 21. Oktober geliefert. Das Geld wurde gespendet, in Gottesdienst-Kollekten gesammelt und vom Förderverein bereit gestellt.

Nach den Worten von Stülpe mussten sich die Mitarbeiterinnen bislang insbesondere in ländlichen Regionen mit den Opfern in Beratungsstellen anderer Organisationen treffen oder sogar in Gaststätten ausweichen. Der neue Bus dagegen biete höchstmögliche Anonymität auch in abgelegene Gegenden. Bei "Contra" sind zwei Beraterinnen hauptamtlich aktiv, die jeweils eine 75-Prozent-Stelle haben. Pro Jahr fallen im Schnitt 600 Beratungsgespräche an, viele davon in ländlichen Regionen.

Zum Frauenhandel zählen Fälle, bei denen Migrantinnen oder deutsche Frauen mit falschen Versprechungen in die Prostitution gebracht, in ihr festgehalten und ausgebeutet werden. Auch wenn Migrantinnen zwecks Eheschließung nach Deutschland eingeladen werden, um dann vor oder in der Ehe sexuell oder als billige Arbeitskraft ausgebeutet werden, sei das Frauenhandel, erklärte Stülpe. "Contra" ist beim Frauenwerk der Nordkirche in Kiel angesiedelt. 

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