Jugend-Projekt auf dem Dreimaster "Swaensborgh"

Das Hafen-Musical „Die Flut“ tourt 2026 durch den Norden

Der Dreimastschoner ist für die Tournee im Sommer 2026 bereits gebucht, das Team hat schon die Aufführungen geplant. 
v.l.(sitzend)  Ron Zimmering, Regisseur, Steffi Harms und Christoph Bauch, Junge Nordkirche, 
(stehend) Alicia Geugelin, Musikalische Leitung, Luise Klafs vom Kulturhimmel, Roman Röpsdorff, Diakon und Schauspieler, Kirchenkreis Hamburg-Ost,  Dennis Bischoff, Leitung Popinstitut der Nordkirche und Doris Hamer von Kirche und Tourismus.
Der Dreimastschoner ist für die Tournee im Sommer 2026 bereits gebucht, das Team hat schon die Aufführungen geplant. v.l.(sitzend) Ron Zimmering, Regisseur, Steffi Harms und Christoph Bauch, Junge Nordkirche, (stehend) Alicia Geugelin, Musikalische Leitung, Luise Klafs vom Kulturhimmel, Roman Röpsdorff, Diakon und Schauspieler, Kirchenkreis Hamburg-Ost, Dennis Bischoff, Leitung Popinstitut der Nordkirche und Doris Hamer von Kirche und Tourismus.© Junge Nordkirche

16. Juli 2025 von Inke Pohl

Ein Schiff wird zur Bühne: Im Sommer 2026 tourt der Dreimastschoner Swaensborgh durch die Ostsee. An Bord: 30 Jugendliche, die in sieben Häfen auf dem Deck und vor dem Schiff ein Musical aufführen. Darin geht es um die die biblische Geschichte der Sintflut und um die Rettung auf der Arche Noah. Kann eine Katastrophe als Jugend-Musical funktionieren? Unbedingt, meint Regisseur Ron Zimmering.

Die Augen von Ron Zimmering leuchten schon jetzt, wenn er an den Sommer 2026 denkt. Der Hamburger Regisseur wird mit 30 jungen Menschen „Die Flut – das Musical am Hafen“ einstudieren und im nächsten Jahr im Juli in acht Häfen an der Ostsee aufführen.

Eine Art schwimmende Bühne und ein Zuhause auf Zeit, denn das gesamte Ensemble reist an Bord des Dreimastschoners Swaensborgh zu den Aufführungsorten entlang der Küste der Nordkirche. „Mein Spezialgebiet ist es, Projekte zu machen, bei denen alle anderen sagen: Ach, Ihr seid doch verrückt“, sagt der Regisseur mit einem Grinsen.  

Die Arche Noah als Ort der Hoffnung

Noch gibt es kein Drehbuch, keine Noten, keinen Chor. Aber einen schon weit fortgeschrittenen Plan und ein Vorbereitungsteam, das ebenso für das Projekt brennt wie Ron Zimmering. Und es gibt ein zentrales Motiv: Die Arche Noah. Ein Ort der Hoffnung inmitten der Sintflut.

Wer gehört zu den Auserwählten, wer wird gerettet?  Wer versinkt in den Fluten? Wie verhält man sich angesichts der bevorstehenden Katastrophe? Das ist die Geschichte, die wir als dokufiktionale Inszenierung umsetzen werden. Ron Zimmering

1
Regisseur Ron Zimmering hat zuletzt an der Deutschen Oper am Rhein und am Schauspielhaus Hamburg inszeniert. Foto: Junge Nordkirche© Junge Nordkirche

Ein klassischer Stoff als Ausgangsstoff, ein biblisches Motiv, aber „weder Bibeltheater noch klassisches Theater“, betont der Regisseur. „Es geht mir nicht darum, in dieser Zeit aus jungen Menschen Laienschauspieler zu machen. Die Jugendlichen, die mit dem Klimawandel großwerden, bringen ihre Erfahrungen selbst mit. Sie sind mit ihren Biografien Alltagsexperten.“ 

Open air und ohne Eintritt 

Ein schweres Thema, das sonst oft deprimiert, wird hier mit Leichtigkeit, Freude und ungewöhnlicher Performance aufgegriffen. Es soll so ein großes Publikum in der Öffentlichkeit erreichen – übrigens kostenlos.

„Die Urlaubsorte werden voll sein mit Menschen, die sich erholen wollen, aber offen sind, sich mit den Themen ansprechen zu lassen“, sagt Doris Hamer, Referentin „Kirche und Tourismus der Nordkirche“.

Parallel zum Musical wird es neben der Bühne Info-Stände von Brot für die Welt, Pop-up-Cafés und Mitmach-Aktionen geben, an manchen Orten auch Gottesdienste mit dem Thema Bewahrung der Schöpfung, Andachten und spirituelle Angebote.

Team Bühne oder Team Land? 

Die Vision solch einer Musicalreise auf dem Wasser beschäftigt den Initiator des Musicalprojektes, Christoph Bauch von der Jungen Nordkirche, schon lange. Jetzt wird sie Wirklichkeit, und zwar als Gemeinschaftsprojekt vieler Teams. 

Wie findet sich ein Chor aus stimmstarken jungen Leuten zwischen 15 und 25 Jahren? Wann und wie proben sie? Wie erfahren Feriengäste und Einheimische der Region von den Aufführungen?  Wer kümmert sich um Liegeplätze und darum, dass das Schiff bei Wind und Wetter rechtzeitig im Hafen liegt, damit das Musical pünktlich starten kann? Wer betreut die Jugendlichen an Bord und hilft bei Stress und Schnupfennase? Alles Herausforderungen, die zu meistern sein werden. 

Aufführungen 2026:

9. Juli:  Generalprobe Kiel - Holtenau
10. Juli: Laboe, Premiere mit Gottesdienst
12.Juli:  Eckernförde 
14.Juli:  Kappeln
16.Juli:  Flensburg
19.Juli:  Burg auf Fehmarn
21.Juli:  Travemünde
23. Juli: Kühlungsborn, Finale mit Gottesdienst

Wer nicht singen und schauspielern will, mag vielleicht im Landteam aus zehn Leuten im Vorfeld Werbung für das Musical machen. „Unser Ziel ist es, dass junge Menschen die Zeit als prägende persönliche und gemeinschaftliche Herausforderung verstehen und spüren, dass sie mit ihren Sorgen angesichts des Klimawandels nicht allein sind“, sagt Koordinator Christoph Bauch. „Das wird keine künstliche Reise, sondern eine echte Reise, vielleicht eine Lebensreise.“
Geprobt wird ab Januar 2026, vor allem in den Ferien und an Wochenenden.

Bewerben können sich Interessierte mit kurzen Clips, Anmeldung und Infos dazu hier. Gesucht werden Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren, die Lust und Freude an Musik und Theater haben, evtl. ein Instrument spielen und gerne auf der Bühne stehen, die die Landtour begleiten und Spaß haben am Organisieren. Teilnahmebeitrag für das gesamte Projekt: 390 €, Ermäßigungen ggf. möglich.

Die Organisatoren des Musicals:

„Die Flut – das Musical am Hafen“ ist ein Gemeinschaftsprojekt vieler Teams in der Nordkirche.  Beteiligt sind „Kirche und Tourismus“ mit „Kirche am Urlaubsort“, und „Popularmusik“ aus dem Hauptbereich Gottesdienst und Gemeinde.

Referentin Doris Hamer wird dafür sorgen, dass ein Landteam die Reise vom 8.-26.Juli 2026 begleitet und gemeinsam mit den Ortsgemeinden einen Rahmen für die Aufführungen schafft. Dennis Bischoff produziert die Musik.

Der Kirchenkreis Hamburg-Ost gestaltet mit seiner Arbeitsstelle Ev. Jugend die Theater- und Performanceteile beim Musical, Diakon Romans Röpstorff wird an Bord die Jugendlichen betreuen.

Der Bereich Kunst & Kirche im Hauptbereich Schule, Gemeinde- und Religionspädagogik ist mit Annaluise Klafs kreativ dabei und entwickelt gemeinsam mit dem Regisseur das Musical.

Torsten Nolte von Brot für die Welt gestaltet zu den Themen globale Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Klimaschutz in den jeweiligen Häfen in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein Aktionsstände.

Die Gesamtkoordination liegt bei der Jungen Nordkirche im Hauptbereich Generationen und Geschlechter, die seit Jahren mit KlimaSail-Törns Umweltbildung auf dem Wasser organisiert. Unterstützt wird die Nordkirche von Bingo! - Die Umweltlotterie 

Zum Anfang der Seite