Reformationsjubiläum

Dem Geist Luthers nachspüren - Kirchengemeinde sammelte Thesen

 Im November 1961 erklärte der katholische Kirchenhistoriker Erwin Iserloh erstmals, Martin Luther habe seine Thesen nie an die Wittenberger Kirchentür genagelt. Der anschließende Historiker-Disput ist auch 50 Jahre später noch nicht entschieden. Martin Luthers berühmter Thesenanschlag soll niemals stattgefunden haben und gehört deshalb ins Reich der Legenden. Der Trierer Professor löste eine jahrelange leidenschaftliche Wissenschaftler-Debatte aus. Zum 50. Jahrestag des Vortrags organisieren evangelische und katholische Theologen am 8. November sogar ein Fachtreffen in Mainz - dieses Mal in ökumenischer Eintracht. (Siehe epd-Bericht vom 04.11.2011)
Im November 1961 erklärte der katholische Kirchenhistoriker Erwin Iserloh erstmals, Martin Luther habe seine Thesen nie an die Wittenberger Kirchentür genagelt. Der anschließende Historiker-Disput ist auch 50 Jahre später noch nicht entschieden. Martin Luthers berühmter Thesenanschlag soll niemals stattgefunden haben und gehört deshalb ins Reich der Legenden. Der Trierer Professor löste eine jahrelange leidenschaftliche Wissenschaftler-Debatte aus. Zum 50. Jahrestag des Vortrags organisieren evangelische und katholische Theologen am 8. November sogar ein Fachtreffen in Mainz - dieses Mal in ökumenischer Eintracht. (Siehe epd-Bericht vom 04.11.2011)© akg-images, epd

20. Februar 2017 von Simone Viere

Die evangelische Rendsburger Kirchengemeinde St. Marien wollte es wissen und bekam ehrliche Antworten. Rund 200 Bürger reagierten auf ihren Aufruf, Thesen zur Erneuerung von Kirche, Gesellschaft und Politik zu formulieren. Davon wurden 25 herausgefiltert und am Freitag als "Rendsburger Thesen" in einem Flyer veröffentlicht. So wünscht sich ein Bürger in These 4 "Mehr Herzlichkeit, Toleranz und Offenheit". Ein weiterer zentraler Wunsch: "Erklärt uns, was Glaube heute bedeutet" (These 18).

Schirmherren des vom 31. Oktober bis 27. November 2016 durchgeführten Projektes sind der Rendsburger Propst Matthias Krüger und Bürgermeister Pierre Gilgenast (SPD). Er ist im Ehrenamt Präses der Kirchenkreissynode Rendsburg-Eckernförde. Sie haben die eingereichten Thesen gemeinsam mit einer Kommission aus Mitgliedern der Kirchengemeinde und Stadtvertretern intensiv studiert und Anfang Februar zusammengefasst. Impuls für die Aktion ist auch das 500-jährige Reformationsjubiläum in diesem Jahr.

Bei der Aktion wurde ein erheblicher Aufwand betrieben. Die Kirchengemeinde hatte extra Postkarten gestaltet und drucken lassen, die in aufgestellte Urnen im Stadtgebiet geworfen oder zugesandt werden konnten. Das Porto übernahm die Kirche. Um zu wissen, was die Menschen in der heutigen Zeit von der Kirche wollen, waren engagierte Kirchenmitglieder in den vier Wochen auch mit einer mobilen Thesentür auf Wochenmärkten und bei Veranstaltungen präsent. "Wir wollten aus dem allgemeinen Gejammer rauskommen", sagte Kirchengemeinderätin Randi Melander.

"Findet eine Sprache, die anspricht und einen Weg in die Herzen" 

Zentrale Frage an die Bürger: "Was wollen Sie Kirche, Gemeinde oder Gesellschaft sagen?" Antwort Nummer 1: "Wir brauchen mehr gesellschaftlichen Zusammenhalt, gemeinsames Handeln und Bürgernähe der Politik." Speziell an die Adresse der Kirche gerichtet ist These Nummer 19: "Die Gottesdienste sollen lebensnaher und an den Bedürfnissen der Gemeindemitglieder orientiert sein." Und: "Findet eine Sprache, die anspricht und einen Weg in die Herzen" (These 17).

Propst Krüger und Bürgermeister Gilgenast bewerten die Aktion positiv und gehen davon aus, dass es wertvolle Impulse für Kirche und Stadt gibt. Gilgenast kündigte an, dass sich womöglich der Sozialausschuss der Stadt damit beschäftigen wird. "Wir alle sind gemeinsam Rendsburg."

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