Aktion am 21. Januar

Denkstein-Reinigung erinnert an jüdische Bürger Rostocks

In Rostock sind alle am 21. Januar herzlich zur Reinigung der Denksteine eingeladen. Die Steine sind Erinnerung und Mahnmal zugleich.
In Rostock sind alle am 21. Januar herzlich zur Reinigung der Denksteine eingeladen. Die Steine sind Erinnerung und Mahnmal zugleich. © Julia Boldt, Pixabay

10. Januar 2024

In Rostock lädt der Förderverein des Max-Samuel-Hauses am 21. Januar zur Reinigung der Denksteine für die ermordeten Jüdinnen und Juden der Stadt ein. Wenige Tage später, am 27. Januar, ist der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus.

Die Denksteine in Rostock wurden vom Förderverein des Max-Samuel-Hauses 2001 initiiert. Sie erinnern an Bürgerinnen und Bürger, die während der Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten verschleppt und ermordet wurden. 

Treffpunkt um 14 Uhr 

Am 21. Januar sollen die Mahn- und Gedenksteine von Gräsern, Moosen und Straßenschmutz befreit werden. Treffpunkt ist um 14 Uhr am Max-Samuel-Haus. Mitmachen kann jeder, der die Erinnerung an die jüdischen Mitbürger:innen wachhalten möchte.

Am besten bringt man die nötigen Putzutensilien wie etwa Topfschwämme, Gemüsebürsten und Lappen selbst mit. Ebenso sollte man mit Wasser gefüllte Flaschen zum Nachspülen bereithalten. 

Andenken wachhalten

Initiativen wie diese gibt es in mehreren Städten. In Greifswald erfolgt die Reinigung der Stolpersteine traditionell am 9. November (Gedenktag Reichsprogromnacht). Zuvor gestaltet die Evangelische Studierendengemeinde (ESG) Greifswald in jedem Jahr eine Andacht, um der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken. Mehr zur Aktion lesen Sie hier

Hintergrund

Der Förderverein des Max-Samuel-Hauses initiierte 2001 das Denksteinprojekt in Rostock. Ziel ist es laut Verein, den Rostocker Jüdinnen und Juden, die zur Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, vertrieben und ermordet wurden, einen Denkstein zur Erinnerung zu setzen.

Bis Ende des Jahres 2023 wurden in Rostock und Warnemünde 81Denksteine an den letzten bekannten Wohnorten der Ermordeten verlegt. Recherchen zufolge waren etwa 100 Frauen, Kinder und Männer von der Shoa in Rostock bis 1945 betroffen. Die meisten von ihnen wurden ins KZ Auschwitz deportiert und dort ermordet.

Am 27. Januar jährt sich die Befreiung von Auschwitz zum 79. Mal: Am 27. Januar 1945 erreichten sowjetische Soldaten das Vernichtungslager und entdeckten unvorstellbar Grauenhaftes: Allein zwischen März 1942 und November 1944 wurden dort mehr als 1 Million Menschen durch die Nazis ermordet. Nur wenige überlebten die beispiellose Gewalt.

Heute ist dieser Tag der "Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus", oft "Holocaust-Gedenktag" genannt. 

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