Abstimmung im Landtag

Der Reformationstag wird Feiertag in Schleswig-Holstein

Martin Luther - als Playmobil-Figur
Martin Luther - als Playmobil-Figur© Pixabay/ albersHeinemann

22. Februar 2018 von Antje Wendt, Lena Modrow

Der Landtag in Schleswig-Holstein hat mit breiter Mehrheit entschieden: Der Reformationstag (31. Oktober) wird gesetzlicher Feiertag im nördlichsten Bundesland – und das schon in diesem Jahr.

Die Nordkirche begrüßt die Entscheidung. „Der Reformationstag bietet die Gelegenheit, die historischen und kulturellen Wurzeln unseres gesellschaftlichen Miteinanders und Zusammenlebens in Freiheit, Würde und Demokratie zu vergegenwärtigen“, sagte Gothart Magaard, Bischof im Sprengel Schleswig und Holstein. „Gemeinsam möchten wir dabei auch danach fragen, welche Impulse der Erneuerung wir heute für unsere Kirche und unsere Gesellschaft brauchen.“

Magaard: "Der offene, freie und respektvolle Diskurs entspricht ganz dem Geist der Reformation"

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Er stellte aber auch heraus, dass es auch kritischen Stimmen in den Diskussionen um den neuen Feiertag gegeben habe und diese in weitere Überlegungen einbezogen werden sollten. „Der offene, freie und respektvolle Diskurs entspricht für uns ganz dem Geist der Reformation“, so Magaard. „Daher sehen wir den 31. Oktober als gesetzlichen Feiertag als gemeinsame Gestaltungsaufgabe für alle gesellschaftlichen Kräfte und Institutionen, die Verantwortung für ein Miteinander in unserer Gesellschaft tragen.“

Weitere Bundesländer stimmen noch ab

Mit der Entscheidung hat Schleswig-Holstein nun zehn Feiertage. Die Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein, Bremen, Niedersachsen und Hamburg hatten sich Anfang Februar auf eine gemeinsame Linie für einen arbeitsfreien Feiertag verständigt und dabei den Reformationstag favorisiert, jedoch muss darüber in den jeweiligen übrigen Parlamenten noch abgestimmt werden.  

Die Bremische Bürgerschaft hat sich am Mittwoch in erster Lesung für diesen Tag ausgesprochen. Die Hamburgische Bürgerschaft hat dieses Thema für Mittwoch (28. Februar) auf der Tagesordnung, 66 von 121 Abgeordneten haben bereits einen fraktionsübergreifenden Gruppenantrag für den 31. Oktober unterschrieben. Lediglich in Niedersachsen wird in den Fraktionen noch intensiv diskutiert, so dass ein Termin für eine Entscheidung noch nicht feststeht. 

In Mecklenburg-Vorpommern ist der Reformationstag bereits ein Feiertag.

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