"Zeit"-Wirtschaftsforum:

Deutsche Bank-Chef beklagt moralisierende Debatten

09. November 2012 von Simone Viere

Hamburg. Der Co-Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen, hat eine moralisierende Debatte über Banken in Deutschland beklagt. So werde die Finanzierung eines Atomkraftwerkes in Indien kritisiert, obwohl dies vor Ort akzeptiert werde, sagte Fitschen am Donnerstag auf dem "Zeit"-Wirtschaftsforum im Hamburger Michel.

Man müsse abwägen, ob Investitionen in die Landwirtschaft eines Entwicklungslandes zu höherer Armut führe oder gerade den Ärmsten helfe. Er erwarte eine offene Debatte über diese Themen und wolle nicht "an den Pranger gestellt und kriminalisiert werden". 

Fitschen: Banker müssen ihren Beruf rechtfertigen

Fitschen räumte ein, dass Banker derzeit ihren Beruf rechtfertigen müssten. Im Zuge der Finanzkrise sei Vertrauen verloren gegangen. Die Banken hätten erhebliche Schuld auf sich geladen, die Finanzkrise aber nicht herbeigeführt. Hohe Boni seien auch in anderen Unternehmen üblich. Wirtschaftliches Grundprinzip von Unternehmen sei Gewinnerzielung. Ihnen von außen Bescheidenheit zu verordnen, werde nicht funktionieren. 

Unternehmen sind nach den Worten von Peter Brabeck-Letmathe, Verwaltungsratspräsident von Nestlé, langfristig nur erfolgreich, wenn sie für die Gesellschaft nachhaltige Werte schaffen. Dies sei mittlerweile in den Nestlé-Statuten festgelegt. Quartalsberichte, um kurzfristige Gewinne auszuweisen, lehne sein Unternehmen ab. Nestlé wolle langfristig nur noch gesundes Essen verkaufen. Das werde dazu führen, einige Produkte aus dem Sortiment zu werfen.

Vertrauensverlust in die Banken

Der CDU-Politiker Heiner Geißler kritisierte die Aussagen der Wirtschaftsführer als "Schönfärberei".  Viele Menschen hätten das Vertrauen in die Banken verloren. "Sie produzieren nichts, leisten nichts, schaffen nichts." Nicht der Mensch stehe im Vordergrund, sondern das Kapital. Dies ziehe sich durch die gesamte Gesellschaft und zeige sich in der Bildung, im Gesundheitswesen und im Umweltschutz.

Roland Boekhout, Vorstandsvorsitzender der ING-DiBa, wies die Kritik Geißlers zurück. Bankmitarbeiter achteten auch auf das gesellschaftliche Engagement des Unternehmens und die "Work-Life-Balance". Die Designerin Jette Joop plädierte für mehr Frauen in Unternehmensspitzen. Allein durch ihre Rolle als Mutter würden sie langfristig denken und seien kommunikativer. 

Helmut Schmidt: "Ein bisschen weniger hart arbeiten"

Nach den Worten von Alt-Kanzler Helmut Schmidt (SPD) sollten die Deutschen gegen die hohen Exportüberschüsse mehr Geld ausgeben, weiterhin sparen und "vielleicht ein bisschen weniger hart arbeiten". Politisch problematisch sei, dass Deutschland mittlerweile drittgrößter Waffenexporteur sei. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG, hält Waffengeschäfte der Daimler-Töchter dagegen "nicht für moralisch verwerflich". Gesetze müssten eingehalten werden. Auch deutsche Bundeswehr-Soldaten benötigten für ihre Auslandseinsätze eine gute Ausrüstung. 

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