Diakonie-Projekt schafft 101 Stellen für Schwerbehinderte
19. Juni 2012
Kiel. Mit einem gemeinsamen Projekt der Diakonie in Schleswig-Holstein und der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit sollen in den nächsten zwei Jahren 101 Arbeitsstellen für Schwerbehinderte geschaffen werden.
Die Stellen werden in der Sozialwirtschaft sowie in Kirche und Diakonie eingerichtet, kündigte Diakonie-Sprecher Michael van Bürk an. Anlass war eine Fachtagung im Kieler Landeshaus.
Wirtschaft nutzt personelle Ressourcen nicht ausreichend
In Schleswig-Holstein sind derzeit rund 5.400 schwerbehinderte Menschen ohne Arbeit. Von ihnen sind 240 jünger als 25 Jahre, über 2.300 sind unter 50 Jahre und 2.800 über 50 Jahre alt. Nach Einschätzung von Diakonie und Bundesagentur nutzt die Wirtschaft die personelle Ressource der Schwerbehinderten bislang noch zu wenig. Dabei sei der Mangel an Fachkräften in vielen Wirtschaftsbereichen bereits spürbar, Betriebe konkurrierten um Personal. Zusätzlich habe aufgrund der stetig alternden Gesellschaft der Wettbewerb um Auszubildende eingesetzt, hieß es.
Thobaben: "Barrierefreiheit in den Köpfen und Herzen"
Nach den Worten von Diakonie-Landespastorin Petra Thobaben sei die Anstellung von Schwerbehinderten "keine Wohltätigkeit". Wichtig seien technische Anpassungen des Arbeitsumfeldes und "Barrierefreiheit in den Köpfen und Herzen". Der Schleswiger Bischof Gerhard Ulrich forderte, dass die Talente der betroffenen Menschen stärker als bisher gefördert werden müssen.