Ausbau der Beratungsstellen gefordert

Diakonie ringt um mehr Angebote für Geflüchtete

Diakonie - und Landespastor Heiko Naß bedankt sich für die große Spendenbereitschaft: Mit den Geldern konnte die Diakonie Schleswig-Holstein viele Angebote für Geflüchtete aus der Ukraine realisieren. Gleichzeitig wünscht er sich mehr Unterstützung durch den Bund, um der Beratung von Flüchtlingen ausbauen und sichern zu können.
Diakonie - und Landespastor Heiko Naß bedankt sich für die große Spendenbereitschaft: Mit den Geldern konnte die Diakonie Schleswig-Holstein viele Angebote für Geflüchtete aus der Ukraine realisieren. Gleichzeitig wünscht er sich mehr Unterstützung durch den Bund, um der Beratung von Flüchtlingen ausbauen und sichern zu können. © Diakonie SH

23. Februar 2023

Seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine sind die Anlaufstellen für Geflüchtete im Norden stark gefordert. Diakoniepastor Heiko Naß dankte für den Einsatz der haupt- und ehrenamtlichen Helfer und die zahlreichen Spenden. Gleichzeitig forderte er auch mehr Unterstützung durch den Bund.

Ein Jahr nach Kriegsbeginn ist die Zahl derer, die in den Beratungsstellen der Diakonie Hilfe suchen, weiterhin hoch. Die Diakonie Schleswig-Holstein setzt sich deswegen für einen Ausbau der Beratungsangebote für Geflüchtete sowie zusätzliche Integrationkurse ein. Nur so könne eine angemessene fachliche Begleitung der Menschen aus der Ukraine hier im Norden weiter gewährleistet werden, betont sie. 

Mitarbeitende sind an Grenze der Belastbarkeit 

„Die diakonischen Migrationsfachdienste arbeiten landesweit über den Grenzen ihrer Belastbarkeit“, sagt Landespastor und Diakonie-Vorstand Heiko Naß. „Denn durch den Ukrainekrieg hat sich die Zahl der Geflüchteten, die eine rechtliche und soziale Beratung benötigen, drastisch erhöht“, sagte er. 

„Dabei ist die fachlich gute Begleitung von Menschen, die zu uns kommen, eine Grundvoraussetzung für eine rasche Integration. Das Gleiche gilt für die Integrationskurse, die zum Teil für Monate ausgebucht sind. Hier benötigen wir dringend mehr Kapazitäten sowie eine langfristige und auskömmliche Finanzierung“, erläuterte Naß. 

Diakonie sieht Bund in der Pflicht 

Unter dem Dach der Diakonie gibt es in Schleswig-Holstein 46 Migrationsfachdienste. Sie unterstützen Geflüchtete etwa bei der Suche nach adäquatem Wohnraum, der Anerkennung von Bildungs- und Berufsabschlüssen und bei der Job- und Kitasuche. Obwohl der Beratungsbedarf im vergangenen Jahr gestiegen ist, wurde nur eine zusätzliche, von Bund finanzierte Beratungsstelle in Schleswig-Holstein geschaffen.

Diese musste Anfang 2023 wegen veränderter Finanzierungsgrundlagen wieder eingestellt werden. Aus Sicht der Diakonie ist das kein Indiz für ein nachhaltiges politisches Handeln seitens des Bundes und des Landes.

Ähnliches gilt für die Integrationskurse, die von unterschiedlichen Trägern in Schleswig-Holstein angeboten werden. Hier herrsche ein Mangel an Lehrkräften und Räumen. Die Diakonie fordert daher eine berufsbegleitende Ausbildung, um beispielsweise Quereinsteiger für die Kurse gewinnen zu können. Darüber hinaus sollten die Kommunen zusätzliche geeignete Räume für Sprachkurse zur Verfügung stellen.

Schnelle Hilfe in Krisensituationen 

Zu den weiteren Angeboten, die die Diakonie seit Kriegsbeginn bereit gestellt hat, zählen die Versorgung mit Kleidung, Lebensmitteln und Hygieneartikeln sowie die Begleitung Geflüchteter zu Ämtern sowie Deutschstunden. Ebenso bietet die Beratungsstellen der Diakonie Hilfe bei der Verarbeitung von Traumata an. Bei Bedarf vermitteln sie zudem an die Kinder- und Jugendpsychiatrie, die Erziehungsberatung, die Schwangerschaftsberatung oder den Migrationsfachdienst weiter. 

Durch Spenden realisiert

Viele der zusätzlichen Angebote der Diakonie für Geflüchtete sind spendenfinanziert. Die Mittel kamen unter anderem durch Benefizaktionen vom Radiosender R.SH und dem NDR zusammen. Darüber hinaus erhielt die Diakonie von der Nordkirche und der Diakonie Katastrophenhilfe Gelder für die Geflüchtetenarbeit in Schleswig-Holstein. „Für all diese Unterstützung sind wir sehr dankbar“, sagt Landespastor und Diakonie-Vorstand Heiko Naß. „Der Norden hat wieder einmal gezeigt, dass wir in schwierigen Zeiten zusammenstehen und Menschen, die in Not geraten sind, gemeinsam unterstützen.“

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