Die Kirche soll das Kulturzentrum von Heide werden
05. April 2019
Unter dem Motto "Neue Mitte Dithmarschen" werden die Stadtkirche und das historische Pastorat zum Kulturzentrum der Kreisstadt Heide umgebaut. Dafür gab es nun EU-Fördergelder in Millionenhöhe.
Zur finanziellen Unterstützung der geplanten Baumaßnahmen überreichte Staatskanzleichef Dirk Schrödter (CDU) einen Förderbescheid über 2,16 Millionen Euro an den Heider Pastor Dennis Pistol. Das Geld stammt aus EU-Mitteln zur Entwicklung des ländlichen Raums. Insgesamt wird mit Kosten von 4,7 Millionen Euro gerechnet. Die Sanierung der Kirche ist für 2020 geplant. Der Heider Markt gilt als größter unbebauter Marktplatz Deutschlands.
Kulturkirche mit Lesungen, Konzerten und Theater
Künftig soll die St. Jürgen-Kirche zusätzlich zum normalen Gemeindebetrieb auch als Kulturkirche genutzt werden. Geplant sind hier Lesungen, Konzerte, Poetry Slams und Theateraufführungen. Der Grundriss der langgestreckten Saalkirche mit bislang 500 Sitzplätzen gibt es her, dass zwei Veranstaltungsräume unabhängig voneinander genutzt werden können. 1694 wurde an die Südseite der Kirche ein Querhaus angebaut, das gute Bedingungen für Kulturveranstaltungen bietet. Es soll durch eine mobile Glaswand vom Hauptschiff getrennt werden und einen zusätzlichen Eingang bekommen.
Viele bauliche Veränderungen
Daneben werden auch Veränderungen aus jüngeren Epochen zurückgebaut. So soll die Kassettendecke von 1877 zugunsten der darunterliegenden Balkendecke weichen, um die Akustik der Kirche zu verbessern. Auch Gipswände im Hauptschiff, die feuchte Kirchenmauern verstecken sollten, werden abgerissen. Außerdem wird die Orgel von der Empore nach unten verlegt, Barrierefreiheit ermöglicht und die Haustechnik verbessert. Im Alten Pastorat hat das Diakonische Werk Beratungsstellen eingerichtet. Neben Kirchenbüros sind hier auch die Touristen-Information und ein Dritte-Welt-Laden untergebracht.
Kirchen seien für den Zusammenhalt der Gesellschaft von großer Bedeutung, sagte Schrödter. "Wir wollen unser kulturelles Erbe erhalten." Die Förderung sei aber auch ein klares Bekenntnis zur Westküste und zur Zukunft im ländlichen Raum.