Die "kleine Wundergeschichte" zwischen Bayern und Mecklenburg
21. Januar 2018
"Eine kleine Wundergeschichte" - das sei die Kirchenpartnerschaft zwischen der mecklenburgischen und der bayerischen Kirche, sagte der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm in seiner Predigt am Sonntag in der Rostocker Universitätskirche. Gefeiert wurde die Beständigkeit der 70-jährigen Partnerschaft "durch Revolutionen und Kirchenvereinigungen hindurch".
Die bayerische Landeskirche mit ihren rund 2,5 Millionen Mitgliedern erhalte immer wieder Impulse aus den Erfahrungen der mecklenburgischen Partnerkirche, die zeigen, "dass man auch mit vergleichsweise wenigen Kirchenmitgliedern ausstrahlungsstark Kirche sein kann", betonte der Landesbischof.
70-jähriges Jubiläum mit Veranstaltungen und Aktionen
Das 70-jährige Bestehen ihrer Kirchenpartnerschaft feiern die Protestanten in Bayern und Mecklenburg in diesem Jahr mit einer Vielzahl von Veranstaltungen und Aktionen. Den Auftakt machte eine Begegnung der beiden Kirchenleitungen am Wochenende in Rostock. Bei ihrem Treffen hatten die Delegationen eine Bilanz des Reformationsjubiläums gezogen und über Zukunftsperspektiven beraten. Außerdem standen Exkursionen zu Kirchengemeinden auf dem Programm.
Begegnungen, die stärken
Der Schweriner Bischof Andreas von Maltzahn dankte der bayerischen Landeskirche für die Partnerschaft: "Lasst es Euch noch einmal sagen, was es uns bedeutet hat in den Jahren der DDR." Die Begegnungen hätten gestärkt "und unsere Sehnsucht nach einer freiheitlichen Gesellschaft beflügelt". Der Schweriner Bischof hält am Pfingstmontag die Predigt bei dem traditionellen bayerischen Kirchentag auf dem Hesselberg.
Verbunden seit 1948
Die Partnerschaft zwischen Bayern und Mecklenburg besteht seit 1948. Seit Jahrzehnten arbeiteten bayerische Theologen in Mecklenburg, ein mecklenburgischer Pastor wechselte auf eine Stelle nach Bayern. Mehr als 30 Kirchengemeinden in Bayern und in Mecklenburg sind partnerschaftlich miteinander verbunden. Diese Zahl lag vor dem Fall der Mauer deutlich höher: Nach 1961 hatte fast jede mecklenburgische Kirchengemeinde eine Partnergemeinde in Bayern.