Die Pfarrscheune Sülstorf ist nun eine Begegnungsstätte
16. März 2018
Die Pfarrscheune in Sülstorf (bei Schwerin) ist nun eine Begegnungsstätte und ein Gedenkort. Das feiert die Gemeinde am Sonnabend (17. März) mit der Eröffnung zweier Ausstellungen.
Die Pfarrscheune (Hauptstraße 29, 19077 Sülstorf) wird eingeweiht am Sonnabend (17. März) um 11 Uhr.
Zum einen geht es unter dem Thema "Der Ehrenfriedhof Sülstorf" um die Hintergründe des Räumungstransportes aus dem KZ Helmstedt-Beendorf nach Wöbbelin und Hamburg im April 1945. Denn am Bahnhof Sülstorf stand vom 13. bis zum 15. April 1945 ein Zug mit 3.000 weiblichen und 1.350 männlichen KZ-Häftlingen aus dem KZ Beendorf, einem Außenlager des Hamburger KZ Neuengamme. Die Männer kamen am 15. April in das KZ-Außenlager Wöbbelin, die Frauen wurden mit dem Zug nach Hamburg deportiert. Rund 300 Häftlinge kamen in Sülstorf aufgrund von Mangelernährung und Misshandlungen ums Leben.
In der zweiten Ausstellung "Die Kirchengemeinde Sülstorf im Wandel der Zeit" wird an die 800-jährige Geschichte des vom Johanniterorden gegründeten Dorfes erinnert.
Ein Beitrag für die Weiterentwicklung der Region
Mit dem Scheunenprojekt, das gemeinsam mit dem Verein Mahn- und Gedenkstätten im Landkreis Ludwigslust-Parchim und EU-Mitteln umgesetzt worden ist, will die Gemeinde nach eigenen Angaben „identitätsstiftendes Handeln“ fördern und „einen Beitrag für die Weiterentwicklung der Region leisten“. Denn neben den Einheimischen sollen auch Touristen, Pilger und Radwanderer angesprochen werden.