Digitalisierung wird ein Schwerpunktthema der Nordkirche
28. November 2016
Die überregionalen Dienste und Werke der Nordkirche sollen sich künftig mehr um die Digitalisierung und den Dialog mit den Konfessionslosen kümmern. Die Landessynode (Kirchenparlament) einigte sich am Sonnabend in Lübeck-Travemünde auf drei Schwerpunkte. Weiteres Thema ist die Förderung des Ehrenamts. Dazu soll es im September 2018 eine eigene Themen-Synode geben.
Andere Themen wie Beschleunigung, Nachhaltigkeit, Diskursfähigkeit oder Inklusion fanden keine Mehrheit.
Es gehe beim Thema Digitalisierung nicht nur um technische Veränderungen, sagte Pastor Friedemann Magaard, Vorsitzender der Kammer für Dienste und Werke. Die Nordkirche sollte ein "digitales Kirchen-Laboratorium" für neue Erfahrungen einrichten. Der Jugend-Delegierte Lennert Pasberg warb dafür, bei der Verbreitung des Evangeliums digitale Wege besser zu nutzen.
Digitale Wege besser nutzen
Die Kirche bringe sich zu wenig wertebildend in den Digitalisierungsprozess der Gesellschaft ein, sagte Doreen Gliemann, Internetbeauftragte der Nordkirche, dem epd. Die Debatte zu Datensicherheit und Netzneutralität werde weitgehend ohne Beteiligung der Kirche geführt. Notwendig sei ein Engagement auf allen Ebenen.
Bei der Begegnung mit Konfessionslosen gibt es immer noch Unterschiede in Ost und West: In Schleswig-Holstein sind noch 50 Prozent der Bevölkerung Mitglied der Nordkirche, in Hamburg sind es 27 Prozent, in Mecklenburg-Vorpommern nur noch 17 Prozent. Dennoch würden auch viele Menschen außerhalb der Kirche die Arbeit würdigen, heißt es in der Vorlage. Ziel des Dialogs mit Konfessionslosen müsse nicht der Kircheneintritt sein. Zudem sollten Kirchenmitglieder ihre Lebenserfahrungen weniger in "Kirchensprache" ausdrücken.
Angebote für Werbung, Förderung und Fortbildung von Ehrenamtlichen
Die Nordkirche müsse sich auf eine Veränderung des ehrenamtlichen Engagements einstellen, heißt es in der Vorlage. Immer öfter sei das Ehrenamt zeitlich begrenzt und auf konkrete Projekte beschränkt. Viele seien auch gar nicht Mitglied der Kirche. Gleichzeitig steigen die Anforderungen für ehrenamtliche Leitungsaufgaben in der Kirche. Die überregionalen Dienste und Werke sollen Angebote für Werbung, Förderung und Fortbildung von Ehrenamtlichen erarbeiten.