Tradition

Drei Kinderbeschöfinnen sind neu im Amt

Ausgestattet mit Bischofsstab, Mitra, Ring, Mantel und einem Bischofskreuz: Die neuen Kinderbischöfinnen Julia (v.l.), Mathilde und Emma.
Ausgestattet mit Bischofsstab, Mitra, Ring, Mantel und einem Bischofskreuz: Die neuen Kinderbischöfinnen Julia (v.l.), Mathilde und Emma.© Stephan Wallocha/Das Rauhe Haus

06. Dezember 2018 von Lena Modrow

Ihr Thema ist die Vielfalt: Drei neue Kinderbischöfinnen sind in der Hamburger Hauptkirche St. Nikolai in ihr neues Amt eingeführt worden.

Mathilde Mielich, Emma Sciuk und Julia Tavaglione gehen in die fünfte Klasse der evangelischen Wichern-Schule und sind erst zehn Jahre alt – und trotzdem haben sie bei ihrem Einführungsgottesdienst in St. Nikolai schon ihre erste Predigt gehalten. Ihr Thema ist: "Für Vielfalt - gegen Ausgrenzung".

Besuch bei Bischöfin Fehrs ist auch geplant

Zusammen mit ihren Mitschülern beschäftigen sich die drei Amtsträgerinnen ausführlich mit diesem Thema. Im Unterricht haben sich die Kinder besonders mit dem Diskriminierungsverbot befasst, das Teil der UN-Kinderrechtskonvention ist. Zu den weiteren geplanten Aktivitäten der Kinderbischöfinnen gehört eine Postkartenaktion, mit der für die Akzeptanz von Vielfalt geworben wird. Die Karten sollen auch an Politiker verschickt werden. Darüber hinaus ist ein Besuch bei ihrer erwachsenen "Amtsschwester" Kirsten Fehrs in der Hamburger Bischofskanzlei geplant.

Tradition in Hamburg

Die Kinderbischofswahl ist schon Tradition an der Wichernschule: Seit 1994 werden jedes Jahr drei neue Kandidatinnen oder Kandidaten eingeführt – in diesem Jahr von Hauptpastor Martin Vetter. Kinderbischöfe amtierten im Mittelalter in ganz Europa vom Vorabend des Nikolaustages bis zum „Tag der unschuldigen Kinder“ am 28. Dezember. Für Hamburg findet sich ein erster urkundlicher Beleg im Staatsarchiv von 1304, ein letzter von 1529.

Wünsche und Forderungen der Kinder in der Großstadt

In ihren Predigten und während ihrer öffentlichen Auftritte in ihrer Amtszeit äußern die Kinderbischöfe die Ängste, Wünsche, Träume und konkreten Forderungen von Kindern in der Großstadt. Unterstützt werden sie dabei von allen Schülerinnen und Schüler der fünften Klassen, die in Projektarbeit die Lebenswelten der Gleichaltrigen untersuchen.

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