Seemannsclub

"Duckdalben" - Hamburgs wohl größter Schokoladen-Umschlagplatz

Hamburgs größter Umschlagpaltz für Schokolade ist der kleine Verkaufstresen im Seemannsclub "Duckdalben". Ein philippinischer Seemann kauft ein bei Jacob Thomas, des seit August im Seemannsclub seinen Bundesfreiwilligendienst leistet.
Hamburgs größter Umschlagpaltz für Schokolade ist der kleine Verkaufstresen im Seemannsclub "Duckdalben". Ein philippinischer Seemann kauft ein bei Jacob Thomas, des seit August im Seemannsclub seinen Bundesfreiwilligendienst leistet. © Thomas Morell

15. Dezember 2016 von Simone Viere

Hamburgs größter Schokoladen-Markt liegt abseits von jeglicher Laufkundschaft zwischen Containern und Bahngleisen mitten im Hafen. Im Seemannsclub "Duckdalben" wird pro Fläche die meiste Schokolade in der Hansestadt verkauft - davon sind die Verantwortlichen überzeugt. Knapp eine Tonne Schokolade geht hier jeden Monat über den kleinen Verkaufstresen, durchschnittlich mehr als 300 Tafeln pro Tag.

Wenn im Sommer die Besatzungen der Kreuzfahrtschiffe kommen, verdoppelt sich der Umsatz sogar. "Schokolade ist gut für die Seele", sagt Anke Wibel, die mit Jan Oltmanns den Duckdalben leitet.

Auf den Hochsee-Schiffen herrsche mittlerweile Rauchverbot und auch komplettes Alkoholverbot, weiß Lars Kostka, "Weltempfänger" am Verkaufstresen des "Duckdalben". Schokolade sei daher oft das einzige, was man noch hat. "Nervennahrung an Bord." 100 Tafeln Schokolade ließen sich zudem auch vergleichsweise gut transportieren.

Nervennahrung für die Besatzung an Bord der Hochsee-Schiffe

Allerdings gibt es durchaus Unterschiede unter den Nationen. Russische Seeleute kaufen meist nur für ihren eigenen Bedarf ein. Philippinische Seeleute dagegen - die mit Abstand größte Besuchergruppe - kaufen meist für die gesamte Familie ein. Manch einer lässt später sogar sein Gepäck an Bord, um einen Koffer mit Schokolade für die Leute zu Hause mitzunehmen.

Gerade zu Weihnachten dürften die Familien auch gern mitbestimmen, was der Seemann in Hamburg einkaufen soll, hat "Duckdalben"-Mitarbeiter Marcus Wichmann beobachtet. Mit dem Smartphone oder Laptop werde eine Skype-Verbindung in die Heimat hergestellt, Kinder und Ehefrau würden dann via Bildschirm zeigen, welche Schokoladen-Sorten der Vater mit nach Hause bringen soll.

"Es muss deutsche Markenschokolade sein", weiß Lars Kostka. Ritter Sport oder Milka sind der Renner, mit etwas Abstand kommen Toblerone oder Ferrero Rocher. Ob Nuss, Vollmilch, Zartbitter oder Mandel ist dagegen offenbar weniger wichtig.

Für jedes Kind im Dorf eine Tafel Schokolade

Lars Kostka erinnert sich noch an einen Seemann, der eine Rabattaktion im "Duckdalben" nutzte und die gesamte Schule seiner Frau mit Schokolade versorgte. Später zeigte er Fotos, wie jedes Kind eine Schokolade in der Hand hielt. "Der war der Held in dem Dorf."

Eingekauft wird die Schokolade über bewährte Kontakte im normalen Handel. Weil der Seemannsclub am Verkauf nichts verdienen will, geht die Schokolade zum Einkaufspreis über den Ladentisch - meist ein Euro pro Tafel. Gelagert wird sie im "Duckdalben" und in einem Container in der Hafen-City.  

Mehr als 60 Seeleute zu Heiligabend im "Duckdalben" erwartet

An Heiligabend wird es wieder voll im "Duckdalben" - mehr als 60 Seeleute werden erwartet. Trotz aller Technik gibt es im Hafen an Heiligabend noch die Weihnachtsruhe. Wer in den Seemannsclub kommt, will erst einmal mit der Familie nach Hause telefonieren, hat Meike Puchert, Leiterin der Bordbetreuung, in früheren Jahren beobachtet. Die Andacht um 19 Uhr ist zweisprachig mit internationalen Weihnachtsliedern, so dass auch jeder mitsingen kann.

"Santa Klaus" heißt auch im echten Leben "Klaus" und bringt seit Jahren die Geschenke für die Seeleute. In der Geschenketüte ist in diesem Jahr neben einer Telefonkarte, Süßigkeiten und Nüssen auch eine "Power-Bank" zum Aufladen der Smartphones. Danach wird im Großen Saal gemeinsam gegessen. Es gibt Raclette - von den Seeleuten "Indoor Barbecue" genannt. 

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