Ein Vierteljahrhundert für Obdachlose im Einsatz
01. Dezember 2021
Seit 25 Jahren fährt der Mitternachtsbus der Diakonie durch die Hamburger City und versorgt obdachlose Menschen mit warmen Getränken und Kleidung. Seit 25 Jahren ist auch Ellen Zander als ehrenamtliche Helferin dabei.
Sie ist damit die dienstälteste Ehrenamtliche im Mitternachtsbus-Team, so die Diakonie Hamburg. Am Tag der Ehrenamtlichen (5. Dezember) ist es also höchste Zeit, einmal Danke zu sagen für das großartige Engagement von ihr und den vielen anderen Helfern, die sich freiwillig und unentgeltlich um andere kümmern, sagt Diakonie-Landespastor Dirk Ahrens.
Sie gibt Halt
Für Ellen Zander ist es eine Herzensaufgabe. Viele Momente aus den Anfangsjahren des Mitternachtsbusses sind ihr bis heute unvergesslich. „Es ging damals viel mehr um illegale Drogen“, sagte sie im Rückblick. Besonders gut erinnern kann sie sich noch an einen Jungen, der seine Drogenabhängigkeit mit einem elterliches Taschengeld von 300 D-Mark finanzierte. Und an ein Mädchen, das sich in einen Drogendealer verliebte und daraufhin von zuhause verschwand.
Besonders kümmerte sie sich auch um den obdachlosen Günther, der in der Regel am Michel lag. In einem besonders kalten Winter wäre er ohne das Team vom Mitternachtsbus dort fast erfroren. Später vermittelte sie ihm eine Wohnung, Papiere und ein pfändungssicheres Konto.
Klare Leitlinie
Das Motto für ihre Hilfe lautet: „Aller guten Dinge sind drei, und dann ist Schluss.“ Gemeint ist damit, dass Obdachlose, die dreimal nicht zum verabredeten Treffpunkt gekommen waren, keine weitere Chance erhielten.
Aus dem Archiv: Der Mitternachtsbus hilft allen ohne feste Bleibe
Gegründet wurde der Mitternachtsbus vom damaligen Landespastor Stephan Reimers und Mitgliedern des Spendenparlaments im Jahr 1996. Jede Nacht fahren Teams von Ehrenamtlichen zu etwa 30 Haltepunkten in der Stadt und verteilen Kaffee, Tee, Kuchen, Brötchen, Isomatten und Schlafsäcke. Insgesamt sind es 140 freiwilllige Helfer, die das Projekt am Laufen halten und den Menschen durch ihre Zuwendung Hoffnung und Wärme geben. Danke, Ehrenämtler!