Seenotrettung

EKD: Festnahme der "Sea-Watch"-Kapitänin ist Schande für Europa

Das private Rettungsschiff "Sea-Watch-2" bei seinem Einsatz zur Rettung von Flüchtlingen vor der libyschen Küste im Mittelmeer (Archiv 2016). "Es muss für alle Menschen möglich sein, bedrohte Regionen selbstbestimmt und in Würde verlassen zu können", sagt Dr. Katherine Braun.
Das private Rettungsschiff "Sea-Watch-2" bei seinem Einsatz zur Rettung von Flüchtlingen vor der libyschen Küste im Mittelmeer (Archiv 2016). "Es muss für alle Menschen möglich sein, bedrohte Regionen selbstbestimmt und in Würde verlassen zu können", sagt Dr. Katherine Braun.© epd-bild/Christian Ditsch

01. Juli 2019

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat die Festnahme der Kieler Kapitänin der Rettungsschiffes "See-Watch 3", Carola Rackete, scharf kritisiert. Dass Rackete in der Nacht beim Anlegen in Lampedusa festgenommen wurde, mache ihn "traurig und zornig", erklärte der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm am Sonnabend in Hannover.

Bedford-Strohm weiter: "Eine junge Frau wird in einem europäischen Land verhaftet, weil sie Menschenleben gerettet hat und die geretteten Menschen sicher an Land bringen will. Eine Schande für Europa!"

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Die Kapitänin hatte das Schiff trotz des Verbots Italiens in den Hafen der Insel gebracht, wo sie sogleich festgenommen wurde. Ihr droht wegen Verstoßes gegen die Schifffahrtsordnung eine Haftstrafe zwischen drei und zehn Jahren. Die "Sea-Watch 3" wurde von Polizei und Zollbehörden beschlagnahmt.

Die 40 verbliebenen Flüchtlinge, die seit mehr als zwei Wochen auf der "Sea-Watch" waren, sind an Land gegangen. Mehrere Länder - darunter Deutschland, Frankreich und Portugal - hatten sich in den vergangenen Tagen bereiterklärt, die Menschen aufzunehmen.

"Lasst uns Gutes tun und nicht müde werden"

Seine Gedanken und Gebete seien an diesem Morgen bei Carola Rackete, erklärte Bedford-Strohm und erinnerte an das Bibelwort "Lasst uns Gutes tun und nicht müde werden, denn zu seiner Zeit werden wir auch ernten". Dies sei eine Ermutigung für viele Menschen, allen voran die Sea-Watch-Crew, die sich für Humanität einsetzen.

Die Besatzung des Rettungsschiffes hatte am 12. Juni insgesamt 53 Flüchtlinge in Seenot vor Libyen gerettet. Einige der Flüchtlinge durften in den vergangenen Tagen als Notfälle an Land gehen. Eine Rückkehr nach Libyen hatte die Organisation Sea-Watch wegen des Bürgerkriegs und der Menschenrechtsverletzungen dort ausgeschlossen.

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