11-Punkte-Handlungsplan

EKD richtet Ansprechstelle für Betroffene sexualisierter Gewalt ein

Die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs stellt auf der EKD-Synode in Würzburg den 11-Punkte-Handlungsplan mit Maßnahmen zum Umgang mit sexualisierter Gewalt vor.
Die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs stellt auf der EKD-Synode in Würzburg den 11-Punkte-Handlungsplan mit Maßnahmen zum Umgang mit sexualisierter Gewalt vor.© epd-bild/Norbert Neetz

13. November 2018

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) will die Maßnahmen zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt deutlich ausweiten. Bischöfin Kirsten Fehrs hat dazu auf der in Würzburg tagenden Synode einen 11-Punkte-Handlungsplan vorgestellt. Unter anderem wird eine unabhängige Ansprechstelle für Betroffene eingerichtet.

Im zweiten Halbjahr 2018 haben Rat und Kirchenkonferenz gemeinsam ein umfangreiches Maßnahmenpaket entwickelt. Bereits seit 2010 haben Kirche und Diakonie Maßnahmen der Prävention, Intervention und Hilfe ergriffen, wie Fehrs betonte.

Bischöfin: "Eine Kirche, die solcher Gewalt nicht wehrt, ist keine Kirche mehr"

In einer eindringlichen Rede forderte die Bischöfin Kirchenleitende dazu auf, sich auch emotional der Schuld der ganzen Institution Kirche beim Missbrauch zu stellen. Sexualisierte Gewalt löse den menschlichen Reflex aus, sich damit nicht befassen zu wollen. "Aber diesen Widerstand zu überwinden ist unabdingbar, gerade doch zum Schutz vor weiterem Leid", sagte die Theologin und ergänzte: "Eine Kirche, die solcher Gewalt nicht wehrt, ist keine Kirche mehr."

„Das heute diskutierte Thema ist nicht neu“, so Fehrs. „Die EKD fängt nicht erst bei Null an.“ Deutlich ausgebaut werden sollen nach Angaben von Fehrs die Maßnahmen zur systematischen Aufarbeitung von Fällen sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche.

Eine Million Euro für die Umsetzung des Handlungsplans

Für die Umsetzung des 11-Punkte-Plans stellt die EKD 2019 rund eine Million Euro bereit. „Sieht man exemplarisch auf die Aufarbeitung in der Nordkirche, ist zu sagen: Die evangelische Kirche hat systemisch gesehen ganz spezifische Risikofaktoren, die noch deutlicher als bisher zu analysieren sind, um sie anzugehen“, so Fehrs.

Unabhängige zentrale Ansprechstelle für Betroffene

So werden die landeskirchlichen Aufarbeitungsprozesse um zwei überregionale Studienvorhaben ergänzt. Die EKD hat darüber hinaus einen fünfköpfigen Beauftragtenrat gebildet, dessen neue Sprecherin Bischöfin Fehrs ist. Als Konsequenz aus einem Hearing Mitte 2018 der „Unabhängigen Aufarbeitungskommission“ des „Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs“ (UBSKM) wird die EKD 2019 eine unabhängige zentrale Ansprechstelle für Betroffene einrichten.

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