Gedenken

Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus

25. Januar 2019 von Lena Modrow

Am 27. Januar ist der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. In der Nordkirche gibt es dazu zahlreiche Veranstaltungen, darunter Gottesdienste, Andachten und Lesungen.

„Das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus ist eine Aufgabe, der sich auch die kommenden Generationen stellen müssen“, sagt Bischöfin Kirsten Fehrs. „Was zählt, sind die einzelnen Geschichten, gerade weil es immer weniger Zeitzeugen gibt.“ Laut Fehrs sind wir als Christenmenschen dazu aufgerufen, Antisemitismus und Rassismus auch heute entgegenzutreten.

Bischöfin Fehrs: Gewalt verurteilen, für den Frieden eintreten

„Dazu gehört es auch, Gewalt zu verurteilen und für den Frieden einzutreten“, sagt die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck. Sie wird am 27. Januar zum einen im Dom zu Lübeck (um 10.40 Uhr) einen ökumenischen Gottesdienst feiern, aber zum anderen auch an der zentralen Gedenkfeier des Landes Schleswig-Holstein im Lübecker St. Annen-Museum (um 17.30 Uhr)  teilnehmen. Neben Landesrabbiner Dov-Levy Barsilay und Alexander Olschanski, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Lübeck, wird die Bischöfin dort ein Gebet sprechen, im Gedenken an die Opfer des Brandanschlags auf die Lübecker Synagoge im Jahr 1994.

Bischof Abromeit: "Die Erinnerung müssen wir wachhalten"

Auch der Bischof im Sprengel Pommern, Hans-Jürgen Abromeit, wird am 27. Januar predigen - im Gottesdienst im Greifswalder Dom St. Nikolai (um 10 Uhr). „Die Zahl von sechs Millionen Juden, die enteignet, deportiert und in Konzentrationslagern ermordet wurden, ist unfassbar“, so der Bischof. „Die schieren Zahlen aller Verfolgten und Ermordeten des Nationalsozialismus übersteigen unsere Fähigkeit zum Mitfühlen und Erinnern.“

Deshalb sei es so wichtig, an einzelne Schicksale zu erinnern. „Die Opfer des Nationalsozialismus – das waren Nachbarn, Arbeitskollegen, Mitschüler – unsere Nächsten“, so Abromeit. „Die Erinnerung an sie müssen wir wachhalten -  auch, um wach zu bleiben für alle Versuchungen, Menschen ihre Würde, ihr Menschsein abzusprechen.“ 

Hintergrund

Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz. 1996 hat der damalige Bundespräsident Roman Herzog den 27. Januar zum nationalen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus erklärt. 2005 wurde dieser Tag zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust erklärt.

Weitere Veranstaltungen

Hauptkirche St. Michaelis, Hamburg

Im Michel liest die Autorin Barbara Schirmacher ab 16 Uhr aus ihrem Werk "Otto Globig" über ihren Großvater, der sich nicht unter der Gewaltherrschaft Hitlers weggeduckt hat. Manuel Gera wird die Lesung auf der Orgel begleiten. Der Eintritt ist frei. Im Anschluss wird um 18 Uhr der Abendgottesdienst zum internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus gefeiert. Die Predigt hält Hauptpastor Alexander Röder.

St. Michaelis

Lutherkirche, Kiel

Anlässlich des „Tages des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus" präsentiert das „Duo Zhok“ in der Kieler Lutherkirche (Schillerstraße 27) ein extra erarbeitetes Programm. Beginn ist 17 Uhr. Sabine Lempelius (Violine, Viola, Akkordeon, Gesang) und Gerhard Breier (Klarinette, Gitarre, Kontrabass Gesang) spielen Klezmer und jiddische Lieder. Es sind teils in Konzentrationslagern entstandene Texte zu hören. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird  gebeten.

Lutherkirche

Ehrenfriedhof und Rathaus, Ludwigslust

Um 14.30 Uhr auf dem Ehrenfriedhof Am Bassin in Ludwigslust eine Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegung geplant. Anschließend liest die Schriftstellerin Natascha Wodin (Berlin) im Lichthof des Rathauses Ludwigslust aus ihrem Buch "Sie kam aus Mariupol" zum Thema Zwangsarbeit.

Verein Mahn- und Gedenkstätten im Landkreis Ludwiglust-Parchim

Neustadt, Kirchenkreis Ostholstein

In Neustadt, wo die Nationalsozialisten die damalige Heil- und Pflegeanstalt räumen und etwa 1000 Patienten in Tötungsanstalten bringen ließen, wird den Opfern des Euthanasie-Programms gedacht. In diesem Jahr treffen sich die Teilnehmer der Gedenkveranstaltung um 15.30 Uhr am Denkmal, das sich in der Nähe des Eingangs des AMEOS-Klinikums (Wiesenhof) befindet. Dort wird ein Kranz niederlegt, bevor die Veranstaltung im Pastorat in Haus 35 fortgesetzt wird. 

Kirchenkreis Ostholstein

Veranstaltungen
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Montags 9-11 Uhr und mittwochs 15-17 Uhr. Mehr unter kirche-gegen-sexualisierte-gewalt.de

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