Gedenken an NS-Opfer

Erinnerungskultur muss junge Menschen ins Boot holen

Wer an einer nachhaltigen Erinnerungskultur interessiert ist, muss die junge Genration einbeziehen, sagt Alisa Fuhlbrügge, Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Elmshorn.
Wer an einer nachhaltigen Erinnerungskultur interessiert ist, muss die junge Genration einbeziehen, sagt Alisa Fuhlbrügge, Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Elmshorn. © Unsplash, Moritz Schumacher

27. Januar 2021 von Julia Krause

76 Jahre ist es her, dass die Rote Armee das KZ Auschwitz befreite und Schreckliches offenbarte. Heute wird der 27. Januar in Deutschland als "Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus" begangen. Eine Erinnerungskultur ist wichtig, vor allem für junge Generationen, sagt Alisa Fuhlbrügge, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Elmshorn.

Für viele älteren Gemeindemitglieder, die aus der ehemaligen Sowjetunion kommen, ist der 27. Januar, wie auch dem 8. Mai, ein Symbol für den Sieg über das Nazi-System, erklärt Fuhlbrügge. Er habe schon deswegen eine immense Bedeutung für sie. Um das Unrecht und Leid unvergessen zu machen, müssen jedoch auch junge Generationen einbezogen werden, sagt sie.

Interaktive Aktionen, die berühren 

Elmshorn habe dies in der Vergangenheit vorbildlich gemacht: So arbeiteten alle weiterführenden Schulen zusammen, um anlässlich des Gedenktages die Erinnerung auf verschiedene Weise wachzuhalten – mit Theateraufführungen, Lesungen und Musikdarbietungen. In diesem Jahr "liegt praktisch alles brach", sagt Fuhlbrügge mit Blick auf die Corona-Pandemie.

Für die Zeit nach der Corona-Krise wünscht sie sich, dass daran wieder angeknüpft wird. "Ich kann mir keine bessere und nachhaltigere Gedenkveranstaltung zum 27. Januar wünschen", lobt sie das Konzept. "Wenn sich etwas verändern soll, muss man die Kinder und jungen Menschen mit ins Boot holen – und zwar mit bei ihnen akzeptierten und vertrauten medialen Formen", erläutert sie. 

In den einzelnen Bundesländern wird es heute Kranzniederlegungen an verschiedenen Mahnmalen geben. Die Gedenkfeiern finden jedoch größtenteils digital statt. Die Gedenkstunde des Bundestags wird ab 11 Uhr über bundestag.de live übertragen. Auch die Gedenkstätte Yad Vashem erinnert in diesem Jahr online an die Menschen, die im Nazi-Regime ermordet wurden. 

Jugendprojekte 

Ein Projekt, das die Verständnis füreinander fördert, ist etwa die Aktion "Meet a Jew" des Zentralrats der Juden. Bei ihr können etwa Schulklassen oder Sportvereine jüdische Schüler der gleichen Altersgruppe zu Gesprächen und Diskussionen einladen. Daneben begleitet Alisa Fuhlbrügge bei einem Schüleraustausch-Programm regelmäßig Schulklassen in die Gedächtnisstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Auschwitz. Organisiert werden Austausche etwa auch über CJP

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