Religionen

Erster alevitischer Friedhof Europas in Hamburg

Aleviten in Hamburg haben demnächst einen eigenen Friedhof - als erste in ganz Europa (Symbolbild)
Aleviten in Hamburg haben demnächst einen eigenen Friedhof - als erste in ganz Europa (Symbolbild)© epd-bild / version/Ralf Maro

15. März 2016 von Klaus Merhof, Simone Viere

Hamburg bekommt den ersten alevitischen Friedhof Europas. Die Religionsgemeinschaft soll ein eigenes Gelände auf dem Bergedorfer Friedhof erhalten, berichtete der Radiosender NDR 90,3 am Montag. Auf den rund 5.000 Quadratmetern ist Platz für etwa 250 Gräber, Abschiedsräume und Büros. Der Bezirk Bergedorf stellt den Aleviten dafür eine ehemalige Schulsporthalle kostenlos zur Verfügung. Die Gemeinde muss lediglich die Betriebskosten tragen. Die Eröffnung soll am 10. April stattfinden.

In der Vergangenheit habe es oft Konflikte mit muslimischen Bestattern gegeben, sagte Ismail Ceylan, Vorsitzender der alevitischen Stiftung in Hamburg. Zwar würden Aleviten oft als Teil des Islam angesehen. Doch ihre Lebens- und Glaubenspraxis unterscheide sich wesentlich. So gebe es zum Beispiel keine rituellen Gebete. Außerdem sind Männer und Frauen auch im Gottesdienst gleichberechtigt.

Diese Unterschiede zeigen sich auch bei Bestattungen. So tragen alevitische Frauen beispielsweise keinen Schleier, und die Aleviten kennen auch keine rituellen Waschungen bei Trauerfeiern. "Dafür erklingt bei uns - anders als bei Muslimen - Musik, und zwar mit der traditionellen Langhals-Gitarre, der Saz", sagte Ceylan.

Friedhof offen für alle Menschen

Der Friedhof soll dem Stadtsender zufolge allen Menschen offenstehen. Vor allem richte sich das Angebot an andere kleinere Religionsgruppen wie Aramäer und Jesiden, die Konflikte mit muslimischen Trauergesetzen kennen.

In Hamburg leben nach eigenen Angaben etwa 40.000 Aleviten. In der Türkei wurde die humanistische Religionsgemeinschaft lange verfolgt, Mitglieder der Gemeinschaft werden bis heute benachteiligt. Der Hamburger Senat hatte 2012 einen Vertrag mit den Hamburger Gemeinden geschlossen, der ihnen unter anderem das Recht auf eigene Feiertage garantiert.

Studiengang für alevitische Theologie in Hamburg

Mittlerweile gibt es mit Handan Aksünger auch eine Professorin für alevitische Theologie an der Hamburger Universität. Im Wintersemester beginnt hier der weltweit erste Studiengang für alevitische Religionslehrer . 

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