Gottesdienst

Ev. Stiftung Alsterdorf feiert Kirchenumbau

Hell und freundlich - die St. Nicolaus-Kirche nach dem Umbau.
Hell und freundlich - die St. Nicolaus-Kirche nach dem Umbau.© Stiftung Alsterdorf

08. April 2022 von

Einer der spektakulärsten Kirchenumbauten in Hamburg geht zu Ende: Die Evangelische Stiftung Alsterdorf feiert am Sonntag (10. April, 11 Uhr) die Wiedereröffnung ihrer St. Nicolaus-Kirche. Im Mai vorigen Jahres hatte ein Kran die 58 Tonnen schwere Altarwand aus der Kirche der Evangelischen Stiftung Alsterdorf gehievt.

Die zwölf Meter hohe Wand mit einem umstrittenen Altarbild aus der NS-Zeit wurde neben der Kirche aufgestellt und soll demnächst als Mahnmal dienen.

Hell und barrierefrei

Nach dem Umbau gewährleistet die Stiftungskirche umfangreiche Barrierefreiheit. Die versetzte Altarwand wurde durch ein großes Glasfenster ersetzt, das den Kirchenraum merklich aufhellt. Künftig wird St. Nicolaus somit zum Ort für inklusive Gottesdienste und Andachten. Gleichzeitig soll die Kirche durch Veranstaltungen und Begegnungen eine stärkere Verbindung in den Stadtteil Alsterdorf und die Stadt schaffen.

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Mit einem spektakulären Kran-Einsatz wurde im Mai 2021 die 58 Tonnen schwere Altarwand aus der Hamburger St. Nicolaus-Kirche der Evangelischen Stiftung Alsterdorf gehievt. Die zwölf Meter hohe Wand mit einem Altarbild aus der NS-Zeit wurde neben der Kirche aufgestellt und soll als Mahnmal dienen. © Philipp Reiss

Das umstrittene Altarbild auf der Wand stammt aus dem Jahr 1938 und zeigt den gekreuzigten Jesus umgeben von zwölf Menschen mit Heiligenschein und drei offenbar behinderten Menschen ohne Heiligenschein. Es ist als Sgraffito direkt auf den Putz gemalt.

Gedeutet wird es, dass behinderte Menschen keine direkte Nähe zu Gott haben, sondern dafür Helfer benötigen. Der Anblick des Bildes sei für viele Bewohner der Stiftung „unerträglich“ gewesen, so die Stiftung.

Alte Altarwand wird Lern- und Gedenkort 

Die alte Altarwand steht jetzt neben der Kirche und wird künftig zentrales Element eines Lern- und Gedenkortes sein, der sich mit der Geschichte der ehemaligen Alsterdorfer Anstalten in der NS-Zeit auseinandersetzt.

Die Einweihung des Gedenkortes ist für den 9. Mai geplant. Auf der Rückseite der Wand stehen die Namen der 511 Bewohnerinnen und Bewohner, die während der NS-Zeit ermordet wurden.

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Barrierefrei und hell - so sieht es in der St. Nicolaus-Kirche nach dem Umbau aus. © Stiftung Alsterdorf

Bischöfin Fehrs predigt zur Eröffnung 

Die Predigt im Eröffnungsgottesdienst hält Bischöfin Kirsten Fehrs. Die Liturige gestaltet Pastor Uwe Mletzko, Vorstandsvorsitzender der Stiftung. Bereits am Sonnabend (9. April) wird ab 17 Uhr in einer Prozession die Kirchenausstattung wie Kreuz und Bibel wieder in die Kirche hineingetragen

Hintergrund

Die Evangelische Stiftung Alsterdorf ist mit rund 4.000 Mitarbeitenden eine der bundesweit größten Einrichtungen für behinderte Menschen.

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden unter dem NS-nahen Direktor Karl Friedrich Lensch 630 behinderte Menschen deportiert, von denen nur wenige überlebten.

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