Theologe und Bestseller-Autor

Evangelischer Publizist Jörg Zink mit 93 Jahren gestorben

Der evangelische Theologe Jörg Zink ist tot. Er starb 9. September im Alter von 93 Jahren in seinem Haus in Stuttgart (Foto: epd-Archiv 2009)
Der evangelische Theologe Jörg Zink ist tot. Er starb 9. September im Alter von 93 Jahren in seinem Haus in Stuttgart (Foto: epd-Archiv 2009)© Stefan Arend, epd-bild

12. September 2016 von Simone Viere

Der evangelische Theologe und Bestseller-Autor Jörg Zink ist tot. Er starb am vergangenen Freitag, 9. September, im Alter von 93 Jahren in seinem Haus in Stuttgart. Als Prediger und Autor erreichte Zink Millionen von Menschen. Er schrieb rund 200 Bücher, mehr als hundert Mal sprach der Geistliche in der ARD das "Wort zum Sonntag".

Zink galt als einer der wichtigsten Mitstreiter der Friedens- und Ökologiebewegung. 1965 übersetzte Zink das Neue Testament in eine verständliche, zeitgemäße Sprache und landete damit einen Bestseller.

Für sein Lebenswerk erhielt er 2004 den Predigtpreis des Verlags der Deutschen Wirtschaft. Im vergangenen Jahr wurde er zum Ehrenprofessor des Landes Baden-Württemberg ernannt.

Die Evangelische Landeskirche in Württemberg Jörg Zink als einen "großen Kommunikator des Evangeliums" gewürdigt. Zink wollte "dazu beitragen, das Zeitalter der Kriege, des sozialen Unrechts, der Plünderung natürlicher Lebensgrundlagen und der Religionsstreite zu beenden", erklärte der württembergische Landesbischof Frank Otfried July  in Stuttgart. 

Bischof July würdigt verstorbenen Jörg Zink  

 

July betonte, der Stuttgarter habe zu den bekanntesten evangelischen Theologen der Gegenwart gehört. Der Theologe, der auch Gründungsmitglied der Partei "Die Grünen" war, habe in all seinen Äußerungen und Veröffentlichungen auf einfache, verständliche Botschaften gesetzt, um auch Menschen ohne theologische Vorkenntnisse zu erreichen. 

Zink wurde am 22. November 1922 in Elm in Hessen geboren. Nach dem Studium von Theologie und Philosophie und seiner Promotion wurde er Gemeindepfarrer in Esslingen. Von 1957 bis 1961 war er Direktor des Burckhardthauses in Gelnhausen, dem zentralen Fortbildungsinstitut der Evangelischen Kirche in Deutschland für Jugend-, Kultur- und Sozialarbeit. Es folgten fast 20 Jahre als Landespfarrer für Fernsehen der württembergischen Landeskirche. Ab 1983 wirkte er als freier Publizist. Zink wurde vielfach ausgezeichnet, zuletzt 2015 vom Land Baden-Württemberg mit dem Ehrentitel "Professor". Er hinterlässt seine Frau Heidi und vier Kinder mit Familien. 

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