Theaterpredigt zu "Luther"

Landesbischof ruft zu Humanität auf

Bei der Theaterpredigt zu "Die Zehn Gebote" hatte Landesbischof Gerhard Ulrich bereits 2016 mit dem Schriftsteller Feridun Zaimoglu zusammengearbeitet (Archivfoto)
Bei der Theaterpredigt zu "Die Zehn Gebote" hatte Landesbischof Gerhard Ulrich bereits 2016 mit dem Schriftsteller Feridun Zaimoglu zusammengearbeitet (Archivfoto)© Eric Kirschstein, Nordkirche

10. Oktober 2017 von Maren Warnecke

Landesbischof Gerhard Ulrich hat am Dienstagabend im Kieler Schauspielhaus vor einer "geistigen Verbrennung durch menschenverachtende Aussagen, Hass, Bloßstellung, Rassismus und andere Tabubrüche" gewarnt. Er hielt im Rahmen der Reihe "Amtskultur"des Landeskirchenamtes der Nordkirche eine Theaterpredigt zum Stück „Luther“ von Feridun Zaimoglu und Günter Senkel, ein Kooperationsprojekt zum Reformationsjubiläum mit dem Schauspielhaus Kiel.

Reformator Martin Luther (1483 bis 1546) sei ein Kind seiner Zeit gewesen, kein Held, betonte Ulrich. Zu Luthers Zeit habe der Teufel für die Menschen in der Pest und anderen unbesiegbaren Krankheiten, in Hunger und Armut konkret Gestalt gehabt. Dem sei aus Sicht des Reformators keine weltliche Macht gewachsen gewesen, sondern nur Gott allein. "Deshalb ist der Aufstand gegen das Böse bei Luther ein geistiger Aufstand durch das Gebet und Gottes Wort ohne Waffengewalt."

Parallele zur heutigen Gesellschaft

Ulrich zog auch Parallelen zur heutigen Gesellschaft. "Die gute alte Ordnung der Humanität, der Toleranz und des Respekts droht aufgekündigt zu werden an der Außengrenze der Europäischen Union und im eigenen Land.“ Angesichts der totalen Vernichtung, mit der gegenwärtig erneut Mächtige einander drohen, bezeichnete der Landesbischof es als ein wichtiges Zeichen der Gewaltunterbrechung, dass der diesjährige Friedensnobelpreis der Initiative zur Abschaffung der Atomwaffen verliehen wurde.

Mit "Luther" hat der Essayist und Dramatiker Feridun Zaimoglu gemeinsam mit seinem Co-Autor Günter Senkel nach Teil 1 des Stücks "Die Zehn Gebote" (2016) erneut ein historisch-religiöses Thema für die Bühne erarbeitet. Dabei knüpfen die Autoren thematisch an den aktuell erschienenen Luther-Roman "Evangelio" von Zaimoglu an. Während im Roman Luthers Arbeit an der Bibelübersetzung auf der Wartburg 1522 im Zentrum steht, spielt das Stück 18 Jahre später in Wittenberg.

Luther ist in dem Stück ein verheirateter Familienvater, die Zeiten sind unruhig und aufgeheizt. Als ein sehr heißer Sommer zu Ernteverlust und Wasserknappheit führt, braucht man einen Schuldigen - es kommt zu einem Hexenprozess. Die Schilderung des Prozesses beruht auf historischen Tatsachen. Die Anwesenheit der Reformatoren Martin Luther und Philipp Melanchthon während des Prozesses in Wittenberg ist dagegen fiktiv. Tatsächlich weilte Luther zu der Zeit bei dem erkrankten Melanchthon in Eisenach.

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