Unsere Bischöfinnen und Bischöfe blicken in ihren Botschaften in diesem Jahr besonders auf den Krieg und das Leid in der Ukraine. Ein Hoffnungsfest gegen Krieg und Gewalt, das kann Ostern in diesem Jahr sein.
„Christus ist wahrhaftig auferstanden! Wer diesen Worten traut, kann spüren: Gott will alles Böse mit Gutem überwinden und lädt uns ein, dabei an seiner Seite zu sein. Darum ist unsere Welt keine untergehende und sterbende, sondern die in Christus bereits angebrochene neue Welt!“Mit diesen Wortenmacht Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt Mut das diesjährige Osterfest zu feiern.
Die Hoffnung der Osterbotschaft von Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt.
Neun Frauen stehen in diesem Jahr im Mittelpunkt der Osterpredigt der Landesbischöfin im Lübecker Dom. Die biblische Erzählung von den drei Frauen, die als erste das Wunder der Auferstehung begreifen, verknüpft sie mit der Lebenssituation von Frauen in der Ukraine, Polen und Deutschland.
Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt: Lasst uns dafür sorgen, dass die Hoffnung von Ostern die Welt verwandelt
Gott, so die Botschaft, wird allem Hass, aller Gewaltherrschaft und allem Leid ein Ende bereiten. Selbst der Tod kann durch die Liebe überwunden werden.
Ostern, das bedeutet seit damals: Mit dem Tod endet nicht alles Leben. Sondern neues Leben aus Gottes Hand macht allem Tod ein Ende. Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt
In ihrer Predigt schildert die Landesbischöfin, wie aus dem Glauben mitmenschliches Handeln und Barmherzigkeit erwachsen kann. In allem, was derzeit so schwer zu ertragen sei, würden diese Frauen Hoffnung erfahrbar machen und in aller Traurigkeit weitergeben.
Gottesdienst mit Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt
Sie vertraue darauf, dass Gott unablässig und unbeirrbar daran arbeite, Tod mit neuem Leben zu überwinden, und Menschen einlädt, daran mitzuarbeiten, so die stellvertretende Leitende Geistliche der VELKD.
„Lasst uns deshalb mit dafür sorgen, dass die große Hoffnung von Ostern uns und unsere Welt verwandelt“, sagt Kristina Kühnbaum-Schmidt und ergänzt:
Lasst uns drauf vertrauen, dass Gott unablässig und unbeirrbar daran arbeitet, Tod mit neuem Leben zu überwinden, Böses mit Gutem. Und uns Kraft und Liebe schenkt, dabei an seiner Seite zu sein. Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt
Dann könntenGewalt und Krieg mit Liebe und Frieden überwunden werden und jene, die leiden, Gerechtigkeit erfahren.
Bischöfin Fehrs: Ostern ist Aufstand für den Frieden
Gottesdienst mit Bischöfin Kirsten Fehrs Ostersonntag, 10 Uhr, im Hamburger Michel
Ostern ist in diesem Jahr für Bischöfin Kirsten Fehrs ein Hoffnungsfest gegen Krieg und Gewalt. Angesichts der Kriegsverbrechen in der Ukraine und des unermesslichen Leidens erinnert sie an die „kraftvolle Lebenssymbolik“ des Festes, mit dem Christinnen und Christen an die Auferstehung von Jesus Christus erinnern.
In ihrer Botschaft zum bevorstehenden Osterfest sagt die Hamburger Bischöfin: „Mit dem unermesslichen Grauen vor Augen, das in der Ukraine die Menschen erleiden, kommt das Wort von der Hoffnung schwer über die Lippen. Und dennoch bin ich überzeugt, dass die religiösen Bilder von Kreuz und Auferstehung etwas unerhört Tröstliches haben. Sie geben Kraft zur Zuversicht und zum entschlossenen Widerstand.“
Im Osterfest werde gefeiert, dass der verstörenden Gewalt und dem ungerechten, sinnlosen Tod die Stirn geboten werde, so die Theologin weiter.
Ostern ist ein Aufstand für Frieden und Menschenwürde und ein entschiedener Widerspruch gegen Gewalt und Demütigung. Bischöfin Kirsten Fehrs
„Die Osterbotschaft enthält eine kraftvolle Lebenssymbolik, die Menschen zu innerst erreichen kann: In der tiefsten Tiefe des Todes und der Nacht wird langsam das Licht sichtbar, das im Osterlicht unauslöschlich ist.“
Gottesdienst mit Bischof Jeremias Ostersonntag, 17 Uhr, zur Eröffnung der Kultur.Feldstein.Kirche in Recknitz Ostermontag, 10 Uhr, im Greifswalder Dom
„Fröhliche Ostern – kann es das dieses Jahr überhaupt geben? Auferstehung und neues Leben – können wir das feiern? Wo doch kaum mehr als 1.000 Kilometer entfernt Tausende unschuldige Menschen sterben müssen, Kindergärten, Schulen und Krankenhäuser zerstört werden und Millionen Menschen auf der Flucht sind. Wo ein skrupelloser Diktator keinerlei Rücksicht auf Menschenrechte und Menschenleben nimmt und blindwütig alles platt macht. Geht es denn da, zu Ostern fröhliche Gottesdienste zu feiern und das Osterfrühstück zu genießen?“, fragt sich Bischof Tilman Jeremias aus Greifswald.
Er ist der Überzeugung: „Das geht. Ja, es ist sogar gerade dieses Jahr angebracht. Denn Ostern ist nicht das Fest der heilen Welt. Ganz im Gegenteil. Ostern ist nicht möglich ohne Karfreitag. Jesus von Nazareth war an der Seite besonders derjenigen, die es im Leben schwer haben, er hat sie von Krankheiten geheilt, ermutigt und ihnen neuen Anfang geschenkt. Unschuldig wurde er verurteilt, gefoltert und hingerichtet. Das Leiden und Sterben des Menschen, den Gott gesandt hat, kann nur heißen:
Gott ist auf der Seite derer, die selbst zu leiden haben, die voller Angst in den Luftschutzkellern ausharren, die in eine ungewisse Zukunft fliehen, die um ermordete Menschen trauern. Bischof Tilman Jeremias
Die Osterbotschaft zeige, dass das Leben siegt, so der Bischof. „Die Opfer werden ins Recht gesetzt. Jesus lebt. Grund genug, fröhlich Ostern zu feiern: in einigen Kirchengemeinden und Familien gemeinsam mit ukrainischen Geflüchteten. Fröhliche Ostern!“
Ostern im Schleswiger Dom
Gottesdienst mit Bischof Gothart Magaard, Ostersonntag, 10 Uhr im Schleswiger Dom
Auch die Osterpredigt von Bischof Gothart Magaard im Schleswiger St. Petri-Dom wird von Hoffnung handeln. Er blicke mit Freude auf das Fest, das nach langen Entbehrungen wieder mit einem Präsenzgottesdienst begangen werden kann.
„Ich freue mich, dass wir nach den Jahren der Einschränkungen das Osterfest wieder im Schleswiger Dom feiern können,“ sagte er.
Nach der Passionszeit, die so sehr vom Angriffskrieg auf die Ukraine geprägt war, wollen wir gemeinsam auf die Osterbotschaft hören, unsere Hoffnung stärken lassen und die Osterfreude teilen. Bischof Gothart Magaard
Die Liturgie wird von Pastorin Christiana Lasch-Pittkowski von der Kirchengemeinde Schleswig gestaltet. Musikalisch wird der Gottesdienst von Domkantorin Mahela T. Reichstatt an der Orgel begleitet. Außerdem sollen der Posaunenchor sowie die Domkantorei Schleswig auftreten.
Der Ostergottesdienst im Schleswiger Dom kann ohne einschränkende Hygiene- und Abstandsregeln gefeiert werden.
Osterheft: „Friede sei mit dir!“
Unter diesem Titel verteilen das Kommunikationswerk der Nordkirche und der Evangelische Presseverband Norddeutschland (epn) ein Osterheft. Es liegt vielen norddeutschen Tageszeitungen bei. Themenschwerpunkt des Hefts ist der Krieg gegen die Ukraine.
Neben der Ostergeschichte enthält das Heft Berichte von Menschen, die auf unterschiedliche Weise von den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine betroffen sind. Die Geschichten sind hier als Video abrufbar.
Außerdem werden Ostertraditionen und Osterbräuche erklärt. Dazu gibt es Lieder- und Segensvorschläge für die Feiertage.
Unabhängige Ansprechstelle für Betroffene von sexualisierter Gewalt in der Nordkirche. Montags 9-11 Uhr und mittwochs 15-17 Uhr. Mehr unter kirche-gegen-sexualisierte-gewalt.de
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